FX Daily

Die gestrige Veröffentlichung der europäischen Einkaufsmanagerindizes hat gezeigt, dass Marktteilnehmer von robusten Wirtschaftsdaten bereits verwöhnt sind und schwache Konjunktursignale heftige Korrekturbewegungen an den Märkten auslösen können. Die Stimmungsindizes der Eurozone haben auf ganzer Linie enttäuscht. Die französischen und deutschen PMIS sowie die Werte der Eurozone sind entgegen der jeweiligen Konsensschätzungen gesunken. Insbesondere die Tatsache, dass die Indizes des Verarbeitenden Gewerbes in den Kontraktionsbereich abgerutscht sind, schürt Zweifel am Wachstumsszenario. Die Produktion wächst zwar noch leicht, allerdings sind die Neuaufträge im März noch stärker gesunken als im Monat zuvor. Auch der Dienstleistungssektor hat Stimmungseinbußen erlitten, kann sich jedoch oberhalb der Wachstumszone halten. Dies ist aus Sicht Deutschlands wohl auch der Grund dafür, dass ein Rückfall in die Rezession vermieden werden kann. Interessant in diesem Zusammenhang wird sein, wie sich die Geschäftsklimaindizes in den Ländern der Währungsunion entwickeln. Einen Vorgeschmack liefert heute das französische Wirtschaftsvertrauen. Die letzte Umfrage der Bank von Frankreich deutet keine Erholung des INSEE-Indexes an, ebenso wie die enttäuschenden Einkaufsmanagerindizes. Sollte sich dies bewahrheiten, dürften die Erwartungen an den ifo-Geschäftsklimaindex nicht zu hoch gesteckt werden. Dieser steht am kommenden Montag zur Veröffentlichung an und wie es derzeit aussieht, könnte es zum ersten Rückgang seit Oktober letzten Jahres kommen. Das Niveau des ifo-Indexes ist allerdings weiterhin hoch, so dass noch nicht davon gesprochen werden kann, dass die deutsche Industrie den Wachstumskurs verlassen hat.
Auf Wachstumskurs sind derzeit auch die USA. Die jüngst veröffentlichten Konjunkturzahlen waren ermutigend – auch wenn die Konsensschätzungen nicht immer übertroffen werden konnten. Heute stehen die Neubauverkäufe auf der Agenda. Leichte Anstiege sind möglich, wodurch Erwartungen gestützt würden, dass der seit Jahren andauernde Anpassungsprozess in dem Sektor allmählich zu Ende geht.
EUR-USD: Aufwärtsdynamik konnte der Euro nicht entwickeln, ungeachtet des in der ersten Wochenhälfte aufgehellten technischen Umfeldes. Die Enttäuschung über die schwächeren Einkaufsmanagerindizes überwog und so bleibt der Kursausblick auch heute mit Risiken behaftet, denn ein deutlich erholtes INSEE-Geschäftsklima in Frankreich scheint inzwischen wenig wahrscheinlich. Der MACD hat sein Kaufsignal bislang nicht bestätigt und sollte der Euro unter die Unterstützungszone um 1,31 absinken, dürfte das März-Tief bei 1,3004 ins Visier der Marktteilnehmer geraten. Erste Widerstände zeigen sich bei 1,3252/55 und 1,3287/94. Trading-Range: 1,3134 – 1,3255.
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