FX Daily

Obwohl in der abgelaufenen Woche eine ganze Reihe von Datenschwergewichten veröffentlicht wurde, ist der Datenkalender auch in der neuen Woche mit interessanten Veröffentlichungen und Entscheidungen gefüllt. Heute ist das Sentix-Investorenvertrauen der Eurozone zu nennen, das oftmals gute Hinweise auf die ZEW- und ifo-Umfragen liefert. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Risikoneigung der Marktteilnehmer dürfte die Stimmungsumfrage nochmals zulegen und somit ein weiteres Indiz für die konjunkturelle Wende in Europa liefern. Inflationsdruck ist in Europa derweil nicht auszumachen. Dies werden die Erzeugerpreise des Monats Dezember heute ein weiteres Mal bestätigen. Auch in den USA scheint sich wieder eine höhere wirtschaftliche Dynamik einzustellen. So konnten die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Dezember kräftig zulegen. Dies führt dazu, dass die Aufträge der Gesamtindustrie ebenfalls ein deutliches Plus aufweisen. Potenzial für eine positive Überraschung scheint allerdings nicht zu bestehen. Im weiteren Verlauf erlangt datenseitig vor allem der ISM-Dienstleistungsindex Aufmerksamkeit. Die Indikationen sind gemischt. Während die Verbraucherstimmung zuletzt nachgab und damit unter Umständen die Belastungen aufgrund der Abgabenerhöhungen zum Jahresbeginn widerspiegelte, lieferte die Service-Umfrage der Richmond-Fed positive Indikationen. Vor dem Hintergrund des gestiegenen ISM-Industrieindexes erwarten wir keine Überraschung auf der Unterseite. Service- PMIs stehen auch in der Eurozone im Kalender. Die Vorabschätzungen zeigten ein in Europa und Deutschland aufgehelltes Bild. Dies sollte bestätigt werden. In Deutschland sind die Auftragseingänge der Industrie sowie die Industrieprodukten zu beachten. Nur kleine Verbesserungen werden erwartet, was angesichts des Stimmungsumschwungs der letzten Wochen unerwartet ist. Notenbankseitig stehen die Ratssitzungen in Großbritannien und der Eurozone im Kalender. Bei der Europäischen Zentralbank steigt im Rahmen der frühzeitigen Rückzahlungen der LTRO-Liquidität die Verunsicherung, ob die Zentralbanker einem Ansteigen der Geldmarktsätze entgegenwirken wollen. Bei schrumpfender Überliquidität besteht latenter Druck der Geldmarktzinsen in Richtung Leitzinsniveau. Insofern wären Zinssenkungsfantasien nötig, um bei schnell sinkender Überschussliquidität dem Druck entgegenzuwirken. Allerdings glauben wir nicht, dass in dieser Woche starke Signale in diese Richtung gegeben werden. Vielmehr wird die EZB eine ruhige Hand beweisen und sich zudem alle Optionen offenhalten.
EUR-USD: Insbesondere die unerwartet niedrige Rückzahlung von LTRO-Liquidität führte am Freitag zu einer Korrektur der Euro-Notierungen. Offensichtlich waren die Erwartungen an einen zügigen Abbau der Überschussreserven und die resultierende Zinserwartung an den Geldmärkten sehr weit gediehen. Technisch bleibt der Euro im Vorteil und etwaige Rücksetzer sollten begrenzt bleiben. Trading-Range: 1,3540 – 1,3750.

Weitere Informationen unter:
http://