Gesundheitliche Probleme häufig Auslöser für Überschuldung

Im Jahr 2015 stellten gesundheitliche Probleme
wie Krankheit, Sucht oder Unfallfolgen für jeden siebten Klienten
(13,5 %) einer Schuldnerberatungsstelle den hauptsächlichen Auslöser
der Überschuldungssituation dar. Dies ist ein erstes vorläufiges
Ergebnis der Überschuldungsstatistik 2015, das das Statistische
Bundesamt (Destatis) anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung
vom 6. bis 10. Juni 2016 veröffentlicht.

Besonders häufig treten mit 16,6 % der Fälle gesundheitliche
Gründe der Überschuldung bei Arbeitslosen auf. Wie hoch der Anteil
der Arbeitslosen ist, die aufgrund einer Erkrankung ihre
Arbeitsstelle verloren haben, lässt sich anhand der Daten jedoch
nicht sagen. Für erwerbstätige Personen waren hingegen nur in 7,6 %
der Fälle gesundheitliche Probleme die Hauptschuldenursache.

Insgesamt mussten gesundheitsbedingt Überschuldete
Verbindlichkeiten in Höhe von 25 181 Euro begleichen. Erwerbstätige
hatten dabei deutlich höhere Verbindlichkeiten (32 089 Euro) als
Erwerbslose (23 389 Euro). Überschuldete mit Arbeitsstelle verfügen
im Vergleich zu Arbeitslosen allerdings auch über ein höheres
Einkommen, das den Schulden gegenübersteht. Insgesamt waren die
Schulden für Überschuldete mit gesundheitlichen Problemen 26-mal so
hoch wie ihr monatliches Einkommen, bei Personen mit einem Job lag
dieser Faktor der Überschuldungsintensität bei 24, bei Arbeitslosen
war er mit 27 überdurchschnittlich hoch.

Methodischer Hinweis:

Die Ergebnisse der Überschuldungsstatistik 2015 beruhen auf
Angaben von 410 der insgesamt rund 1 400 Schuldnerberatungsstellen in
Deutschland. Sie stellten anonymisierte Daten von rund 103 000
beratenen Personen mit deren Einverständnis bereit. Die Teilnahme an
dieser Statistik ist sowohl für die Beratungsstellen als auch für die
Ratsuchenden freiwillig. Die gemeldeten Daten werden anschließend auf
die Grundgesamtheit der durch Schuldnerberatungsstellen beratenen
Personen hochgerechnet.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:
Walter Joachimiak
Telefon: (0611) 75-2689,
www.destatis.de/kontakt

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Statistisches Bundesamt
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