In der verkehrspolitischen Diskussion über die Zukunft der Deutschen Bahn hat die größte Eisenbahner-Gewerkschaft EVG mit Streik gedroht, falls die von der EU und Teilen der Regierungskoalition gewollte Aufspaltung des Konzerns mit einer Trennung von Netz und Betrieb vollzogen wird. Im Falle der Trennung „werden wir genau prüfen, ob die Bundesregierung die im bisherigen Beschäftigungsbündnis bei der Bahn ausgehandelten sozialen Leistungen erfüllt“, sagte EVG-Chef Alexander Kirchner dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). Falls nicht, habe die Gewerkschaft die Möglichkeit, „Arbeitskampfmaßnahmen durchzusetzen“. Mit der Trennung würde „ein halbwegs gut funktionierender Arbeitgeber durch die Interessenpolitik anderer kaputt“ gemacht, sagte Kirchner. Der Bahnkonzern sei in den letzten 15 Jahren der Garant dafür gewesen, „die gewaltigen Umbauprozesse innerhalb der Bahn sozialverträglich abzuwickeln“. Dies werde vor dem Hintergrund der technologischen und demographischen Entwicklungen auch künftig „zwingend erforderlich“ bleiben, sagte Kirchner. Kritik übte der Gewerkschaftschef an Bahnchef Rüdiger Grube: Dieser „ist viel zu schnell und viel zu oft in der Öffentlichkeit, wenn es um Pleiten und Pannen im Bahnbetrieb geht“. Der Imageschaden werde immer größer: „Kaum ein Mitarbeiter gibt heute noch gerne in seinem privaten Umfeld zu, dass er bei der Bahn arbeitet.“
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