
   Die aktuelle Studie von Oliver Wyman „Versicherung 2025 – Ein 
Zukunftsszenario für die Gewinner von morgen“ analysiert die Treiber 
des Wandels im Versicherungsmarkt bis zum Jahr 2025, schätzt Folgen 
ab und zeigt neue Perspektiven auf. Von Wachstum ist nur in 
selektiven Feldern auszugehen, während das alte Stammgeschäft 
bröckelt: So könnte das Beitragsvolumen in der Lebensversicherung je 
nach Politikvorgaben um vier Milliarden Euro sinken, in der Schaden- 
und Unfallversicherung herrscht nahezu Stagnation. Von 245.000 
traditionellen Vermittlern und Maklern werden im Szenario der Studie 
rund 100.000 aus dem Markt ausscheiden. Chancen hingegen bietet eine 
konsequente Digitalisierung: Sie ermöglicht Versicherern, bis zum 
Jahr 2025 ihre Kostenquote um ein Viertel zu senken und zugleich 
besseren Service anzubieten. Wer heute sein Kern-Geschäftsmodell klar
definiert, strategische Schwerpunkte setzt und eine agile 
Firmenkultur etabliert, ist auch gegen steigenden Wettbewerbs- und 
Kostendruck gewappnet. Die Oliver Wyman-Studie gibt einen klaren 
Orientierungsrahmen mit Erfolgsbausteinen und archetypischen 
Geschäftsmodellen für Gewinnerstrategien im Jahr 2025.
   Kennen Sie Klaus Könner? Er ist Vorstandsvorsitzender der „Solide 
Leben AG“ – und lebt im Jahr 2025. Ebenso wie seine Branchenkollegen 
Nicola Netz, Sven Slim und Henri Hipp hat er eine Zeitreise 
unternommen und berichtet rückblickend über den absolvierten 
Erfolgspfad seines Unternehmens. Die vier fiktiven Entscheider aus 
der aktuellen Oliver-Wyman-Studie „Versicherung 2025“ haben es alle 
geschafft: Sie unterzogen ihr Unternehmen im Jahr 2016 mit genauem 
Zielbild und ausgewählten Handlungsbausteinen einem kräftigen 
Veränderungsprozess – und führten es so in sicheres Fahrwasser. Dabei
positionierten sich die Versicherer höchst unterschiedlich: mal 
klassisch generalistisch, mal hocheffizient und pfeilschnell.
   „Anhand der Fallbeispiele skizzieren wir vier 
Transformationspfade, die aus unserer Sicht als Gewinnerstrategien 
gelten dürfen“, sagt Markus Zimmermann, Partner bei Oliver Wyman und 
Leiter des Versicherungsbereichs Deutschland, Österreich und Schweiz.
„Wandel ist in der Versicherungsindustrie bei jedem Unternehmen 
Programm. Es kommt jetzt darauf an, die strategische Stoßrichtung zu 
definieren und dann den Umbau konsequent voranzutreiben“, so 
Zimmermann. „Klar ist: Nur noch einige große Marktteilnehmer werden 
2025 das komplette Spektrum an Produkten, Services und 
Vertriebskanälen bieten können.“
Differenzierte Wertversprechen und strikte Kundenorientierung
   Von den vier charakteristischen Erfolgsunternehmen ist in Zukunft 
nur ein Typus ein wirklicher Allrounder: der 
Blue-Chip-Komfortpartner. Er agiert omnipräsent, markenstark und 
kooperiert dabei im Hintergrund auch mit „White Label“-Anbietern für 
Spezial- und Nischenprodukte. Dagegen stellt sich der vertriebsstarke
Stammgeschäfts-Modernisierer so auf, dass er häufig in bestimmten 
Regionen oder Kernsegmenten verankert ist und damit nah, 
vertrauenswürdig und durchgängig kundenorientiert agiert. Einige 
Versicherer behaupten sich laut Analyse auch als leistungsstarke 
Risiko- oder Produktspezialisten, wobei sie je nach Ausprägung ihrer 
Risikoexpertise und Spezialisierung als innovative Qualitätsanbieter 
oder plattformorientierte Produktfabriken auftreten können. Der agile
Preis- und Kostenführer punktet mit einem Konzept, das besonders zu 
Online- und Direktversicherern passt: einfach, günstig und schnell – 
dank maximaler Digitalisierung sowie hoch agiler analytischer 
Fähigkeiten.
   So unterschiedlich die strategische Ausrichtung auch sein mag: 
Alle Marktteilnehmer stehen gemeinsam vor drei großen 
Herausforderungen. Sie müssen eine stets kundenzentrierte 
Unternehmenskultur schaffen, die Agilität ihrer Organisation stärken 
und über neue Anreize und Denkmuster ihr Talentmanagement neu 
ausrichten. „Nötig ist ein Denken und Arbeiten über Bereichsgrenzen 
hinweg mit offener Feedback-Kultur. Erst wenn dies gelingt, entstehen
neue Geschäftsmodellbausteine und eine wahrnehmbare 
Kundenorientierung“, sagt Zimmermann.
   Gute Nachrichten für Kunden: Sie erwarten auch dank 
Digitalisierung ganz neue Interaktionsmöglichkeiten, flexiblere 
Produkte sowie mehr Service und Transparenz. „Auf der für den Kunden 
erlebbaren Schaden- und Serviceseite werden Versicherer in zahlreiche
neue Leistungsfelder und Mehrwertdienste investieren, die sie auch 
mithilfe externer Partner erbringen. Versicherung 2025 ist geprägt 
von –erlebter Sicherheit– und einfacher Kommunikation entlang aller 
Kanäle“, sagt Rouget Pletziger, Principal im Bereich Versicherungen 
bei Oliver Wyman. Dabei besetzt nicht mehr jedes 
Versicherungsunternehmen die Kundenschnittstellen selbst. Mancher 
Anbieter wird zum reinen Risikoträger im Hintergrund – also bewusst 
ohne strategische Kontrolle der Kunden- und Vertriebsschnittstelle.
Omnikanal ist Trumpf, Provisionen schrumpfen, Effizienz wächst
   Gerade für den Vertrieb erwartet Zimmermann einschneidende 
Veränderungen: „Alte Fürstentümer innerhalb von 
Versicherungsunternehmen bröckeln – und Kunden gehören in Zukunft in 
der Regel dem Unternehmen, und nicht einem Vertriebsweg oder 
Vermittler.“ Dominieren werden sogenannte Omnikanalmodelle, wobei die
Bedeutung von digitalen Medien, Aggregatoren sowie unabhängigen 
Drittvertrieben wächst. In traditionellen Vermittlerorganisationen 
muss ein nahtloses Zusammenspiel zwischen Mensch und 
Online-Unterstützungsinstrumenten erfolgen.
   Den klassischen Versicherungsvermittlern und -beratern stehen 
schwere Zeiten bevor: Verändertes Kundenverhalten und verschärfte 
regulatorische Vorgaben zur Vertriebsvergütung sorgen laut Oliver 
Wyman-Analyse dafür, dass von den rund 245.000 traditionellen 
Vermittlern und Maklern im Jahr 2014 bis 2025 rund 100.000 aus dem 
Markt ausscheiden. Für viele ist das eine wirtschaftliche 
Notwendigkeit, denn das erzielbare Provisionsvolumen im Markt sinkt 
ebenfalls drastisch um 40 bis 50 Prozent.
   Das Kostenmanagement behält in der Versicherungswirtschaft 
überragende Bedeutung. „Die Branche wird ihre mittlere Kostenquote 
ohne Provisionen im Schnitt um 20 bis 25 Prozent senken können und 
müssen“, prognostiziert Pletziger. Besonders hohe Effizienzgewinne 
seien bei den Abschlussgemeinkosten sowie bei hoch automatisierbaren 
internen Betriebs-, Schaden- und Servicefunktionen realisierbar. In 
der IT hingegen bleiben die künftigen Effizienzgewinne im 
Branchenschnitt bis 2025 noch ohne Wirkung, da im Gegenzug erhebliche
Investitionen in Digitalisierungs- und Data Management-Themen nötig 
sind.
   Die verschärfte Regulierung und niedrige Zinsen lassen das Risiko-
und Kapitalmanagement stärker in den Mittelpunkt rücken. Versicherer 
werden diesen Bereich enger in strategische Planungen und 
Investitionsentscheidungen einbinden. In der Produktentwicklung 
werden zudem viele Unternehmen aufgrund der Solvency-II-Vorgaben bis 
2025 deutlich schärfere interne Transparenzanforderungen festgelegt 
haben.
   Betriebsrente und Produktinnovationen könnten den schwächelnden 
Markt beleben
   Wie sich der Gesamtmarkt bis 2025 entwickeln wird, hängt auch vom 
politischen Rahmen ab – dies gilt insbesondere für die 
Lebensversicherung. Das Beitragsvolumen könnte bei einer gesetzlich 
verordneten Stärkung der betrieblichen Altersversorgung von rund 94 
Milliarden Euro im Jahr 2014 bis 2025 auf 98 Milliarden Euro steigen.
Bleiben Vorgaben der Politik aus, droht laut Analyse ein Absinken auf
90 Milliarden Euro. Die Niedrigzinsen belasten weiterhin das Ergebnis
und die Attraktivität der privaten Altersvorsorgeprodukte.
   In der Schaden- und Unfallversicherung erwarten die Experten von 
Oliver Wyman nahezu Stagnation. Von 2014 bis 2025 werde das 
Prämienvolumen um nur sieben Prozent von rund 63 auf 67 Milliarden 
Euro zulegen. Während die Kraftfahrtsparte deutlich schrumpft, 
erhöhen sich die Beitragseinnahmen in der gewerblichen Sach- und 
Haftpflichtversicherung. Neue Wachstumschancen und Innovationsimpulse
bestehen insbesondere in den Feldern „Neue Mobilität“, „Internet der 
Dinge“ und im „Mid-Corp“-Firmensegment.
   Entwarnung gibt Zimmermann für ein bereits diskutiertes Szenario, 
wonach „Online-Riesen“ als unmittelbare Wettbewerber auf den Plan 
treten könnten. Dazu werde es nicht kommen: „Wir erwarten nicht, dass
Internetkonzerne wie Google oder Amazon selbst als Risikoträger in 
das direkte Versicherungsgeschäft einsteigen werden. Gleichwohl 
kommen sie – neben einer Vielzahl neuer Plattformpartner – dank ihres
Kundenzugangs und ihrer Kundenkenntnis als wichtige und 
verhandlungsstarke Kooperationspartner für die Versicherungsindustrie
in Frage“, so der Oliver Wyman-Experte. Zusätzlichen Wettbewerbsdruck
und verstärkte Innovationskraft bringen darüber hinaus zahlreichte 
InsureTech-Unternehmen in den Markt. Dies betrifft neue Formen der 
Kundeninteraktionen ebenso wie die Prozesse „hinter dem Vorhang“.
   Versicherer müssen dauerhafte Innovation als Teil ihrer eigenen 
DNA begreifen. Häufig braucht es dafür zu Beginn spezifische 
Innovations- und Digitalisierungsteams, die jedoch sukzessive wieder 
Teil der Organisation werden müssen. Daneben wird es neue Formen der 
Kooperation mit jungen innovativen Unternehmen geben, um 
vielversprechende Geschäftsmodelle unabhängig von eigenen Prozessen 
und Systemen zu testen. „Nur wer frühzeitig und mutig Neues 
ausprobiert, wird sich auch 2025 erfolgreich im deutschen 
Versicherungsmarkt positionieren können“, so Zimmermann.
   Die vollständige Studie „Versicherung 2025“ steht unter 
http://ots.de/acfxw zum Download bereit.
Pressekontakt:
Diana Büchner
Communications Associate DACH
Oliver Wyman 
Tel. +49 69 971 73 443
diana.buechner@oliverwyman.com
Maike Wiehmeier
Senior Communications Associate DACH
Oliver Wyman 
Tel. +49 89 939 49 464
maike.wiehmeier@oliverwyman.com
