Eine aktuelle weltweite und branchenübergreifende
Studie gibt Einblicke, wie Unternehmen die Themen Preisdruck,
Preiskampf und Preiserhöhungen handhaben und welche Rolle
Digitalisierungsinitiativen spielen. Klar ist: Das Potenzial von
gutem Pricing wird noch weit unterschätzt.
Als größten Treiber für künftiges Gewinnwachstum sehen knapp zwei
Drittel der Unternehmen den Bereich Vertrieb. 22 Prozent setzen auf
Kostensenkungen; lediglich zwölf Prozent glauben, dass sie über die
Stellschraube Preis ihren Gewinn erhöhen können. Das sind die
Kernergebnisse der Global Pricing Study 2019* der globalen Strategie-
und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners. „Diese Ergebnisse
belegen, dass Firmen die Bedeutung des Preises als wichtigsten
Gewinntreiber noch gnadenlos unterschätzen“, sagt CEO Dr. Georg
Tacke.
Wie wichtig Preiserhöhungen sind, ist den meisten CEOs zwar
grundsätzlich bekannt: 78 Prozent der Unternehmen planen dieses Jahr
eine Preiserhöhung. Allerdings recht moderat: Die Hälfte der
Unternehmen will die Preise in Höhe der Inflationsrate erhöhen, nur
13 Prozent wagen sich darüber hinaus. Angesichts der schlechten
Durchsetzungsrate von Preiserhöhungen sind diese Ziele jedoch nicht
hoch genug, um dauerhaft profitabel zu wirtschaften. Denn laut der
Studienergebnisse haben zwei Drittel der Befragten nicht einmal die
Hälfte der vergangenes Jahr anvisierten Preiserhöhungen erreicht.
„Das ist desaströs“, so Tacke. „Die sogenannte
Preisdurchsetzungsrate ist bei den meisten Unternehmen immer noch
viel zu niedrig. Sie liegt aktuell im Schnitt bei 28 Prozent, das
bedeutet: Wenn ein Unternehmen eine Preiserhöhung von zehn Prozent
plant und an den Markt kommuniziert, kommt effektiv lediglich eine
Steigerung von 2,8 Prozent heraus. Die geplanten Preiserhöhungen
sollten also deutlich über den tatsächlichen Kostensteigerungen
liegen; sonst geht es –ans Eingemachte– und der Gewinn wird
sukzessive aufgezehrt.“
Mehr Preiskampf als vor zwei Jahren
Laut der Studie fühlten sich knapp zwei Drittel der befragten
Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren einem verstärkten
Preisdruck ausgesetzt. 57 Prozent der Unternehmen geben zudem an,
aktuell in einen Preiskampf verwickelt zu sein (2017: 47 Prozent).
Während allerdings 2017 noch 77 Prozent überzeugt waren, dass
Wettbewerber den Preiskrieg gestartet hätten, glauben das dieses Jahr
nur noch 44 Prozent. Ein Drittel dagegen sagt, sie hätten selbst
einen Preiskampf initiiert.
Tacke: „Dass Unternehmen wissentlich einen Preiskampf starten, ist
eine beunruhigende Entwicklung, die wir schon seit einiger Zeit
beobachten. Gerade in der digitalen Welt, in der variable
Produktionskosten eine geringere Rolle spielen, setzen viele
Unternehmen den Preis als –Marketingwaffe– ein. Aber leider gilt auch
hier: In einem Preiskampf gibt es in der Regel nur Verlierer.“
Investitionen in Digitalisierung zeigen Wirkung
Fast drei Viertel der Unternehmen geben an, in den vergangenen
drei Jahren in Digitalisierungsinitiativen investiert zu haben.
Insgesamt 61 Prozent der Befragten nannten Umsatzwachstum dabei als
einen der wichtigsten Treiber. 40 Prozent der Firmen erhofften sich
von ihren Digitalisierungsinitiativen Effekte auf allen Ebenen-
Umsatzwachstum, Kostensenkungen und Effizienzgewinne.
Die Hälfte der Befragten gibt an, dank ihrer
Digitalisierungsinitiativen auch tatsächlich positive Umsatzeffekte
erzielt zu haben. Das war vor zwei Jahren noch anders: In der Umfrage
von 2017 konnte nur knapp ein Viertel der Firmen positive
Umsatzeffekte erkennen. „Diese Entwicklung ist ermutigend“, so Tacke.
„Die erste Planlosigkeit hat sich gelegt; Unternehmen gehen das Thema
Digitalisierung nun systematisch an. Konkrete, überschaubare, auf
konkrete Ziele ausgerichtete Projekte anstatt Digitalisierung um der
Digitalisierung willen.“
*Über die Global Pricing Study 2019: In der Global Pricing Study
(GPS) befragt Simon-Kucher & Partners regelmäßig Unternehmen weltweit
aus den unterschiedlichsten Branchen zu ihren Wachstums-,
Preissetzungs- und Digitalisierungsstrategien. An der GPS 2019, die
dieses Jahr erstmals in die neue globale Simon-Kucher „Trend
Radar“-Studie eingebettet war, nahmen im Rahmen einer
Online-Befragung zwischen März und April rund 1.650 Unternehmen aus
über 30 Ländern teil. Während in den vergangenen Jahren vorwiegend
Pricing-Manager befragt wurden, wurde die Zielgruppe der GPS dieses
Jahr auch auf das Top-Management der Unternehmen ausgeweitet.
Simon-Kucher & Partners, Strategy & Marketing Consultants: Die
Beratungsarbeit von Simon-Kucher & Partners ist ganz auf TopLine
Power® ausgerichtet. Laut mehrerer Studien unter deutschen
Top-Managern (manager magazin, Wirtschaftswoche, brand eins) ist
Simon-Kucher bester Marketing- und Vertriebsberater und führend im
Bereich Pricing und Wertsteigerung. Die Unternehmensberatung ist mit
rund 1.300 Mitarbeitern in 38 Büros weltweit vertreten.
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