Gratis-Nachrichten-Apps: SMS-Ersatz mit Mängeln

COMPUTERBILD testet fünf Gratis-Nachrichten-Apps /
Nicht immer kostenlos / Teils mit Sicherheitslücken / Schlupflöcher
in den AGB und beim Datenschutz

SMS sind nicht totzukriegen: Laut Bundesnetzagentur verschickt
jeder Deutsche rund 40 Kurznachrichten pro Monat – das entspricht in
den meisten Tarifen einem Wert von 7,60 Euro. Dabei lassen sich mit
Smartphone-Apps Nachrichten komplett gratis verschicken, sogar mit
Bildern und anderen Anhängen. Eine zusätzliche SMS-Flatrate kann man
sich so sparen. Aber Achtung: Der COMPUTERBILD-Test von fünf
Gratis-Nachrichten-Apps offenbarte bei einigen Programmen gravierende
Mängel (Heft 17/2012, ab Samstag am Kiosk).

Grundsätzlich können Apps wie „Samsung Chat On“ und „Whatsapp
Messenger“ Nachrichten nur gratis verschicken, wenn Sender und
Empfänger die gleiche App und eine Internet-Flatrate nutzen.
Besonderheit bei „Apple iMessage“ und dem Test-Sieger „MySMS Remote“
(Testergebnis: 2,03): Die Apps verschicken alternativ auch
kostenpflichtige SMS an jedes Handy. Praktisch: Via Zusatz-Software
lässt sich bei „MySMS Remote“ auch mit PC und Mac simsen. Die
Nachrichten erscheinen am Computer, aber auch auf dem Smartphone.
Eine Sonderrolle spielt der „Yuilop Messenger“: Hier lassen sich
tatsächlich Nachrichten an alle Empfänger gratis verschicken – über
ein cleveres, aber etwas kompliziertes Bonus-System.

Ausgerechnet beim beliebtesten SMS-Ersatz „Whatsapp Messenger“
offenbarte der COMPUTERBILD-Test eklatante Sicherheitsmängel: Wer mit
der App in einem WLAN Nachrichten sendet, muss damit rechnen, dass
Hobby-Spione mitlesen. Dafür reichen ein Android-Smartphone sowie
eine spezielle Lausch-App. Denn die Nachrichten werden per
XMP-Protokoll in Klartext übertragen – das zeigten die
COMPUTERBILD-Messungen im Labor. Weil der Anbieter von diesem Problem
schon seit April weiß und nichts unternimmt, erhielt die App eine
Abwertung auf „mangelhaft“. Ebenfalls ärgerlich: Fast alle Anbieter
räumen sich in den AGB und den Datenschutzklauseln das Recht ein,
Nutzerdaten zu speichern, weiterzugeben oder für Werbung zu nutzen.
Whatsapp lädt beispielsweise das komplette Adressbuch vom Handy
herunter, ohne zu verraten, was damit passiert.

Die Gratisnachrichten werden übers Internet übertragen und
belasten so die Daten-Flatrate. 100 Testnachrichten ergaben im
Durchschnitt ein Datenvolumen von etwa 200 Kilobyte – das ist jedoch
kaum spürbar. Wer einen Tarif mit geringem Datenvolumen hat, sollte
die SMS-Apps am besten im WLAN benutzen. Prima: Alle 100
Testnachrichten, die mit jeder App gesendet wurden, kamen innerhalb
von zwei Sekunden beim Empfänger an.

Mehr Informationen zu Gratis- und Bezahl-Apps für Handys und
Tablet-PCs auf Computerbild.de unter: www.computerbild.de/11053

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