Griechenland: Ministerpräsident Papademos hat vor einem unkontrollierten Staatsbankrott im März gewarnt, sollte sein Land keine weiteren Hilfen aus dem Ausland erhalten

Die Serie positiver US-Zahlen könnte sich heute fortsetzen. Nachdem bereits der ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes deutlicher zulegte als erwartet, sollte eine Verbesserung auch im Dienstleistungssektor nicht überraschen – auch vor dem Hintergrund, dass es im Vormonat zu einem Rückgang gekommen ist. Damals sank der Einkaufsmanagerindex auf 52,0 von 52,9 Punkten, in den wichtigen Subkomponenten „New Orders“ und „Business Activity“ kam es allerdings zu Verbesserungen. Ein beschleunigtes Wachstum im Dienstleistungssektor würde Erwartungen stützen, wonach die US-Konjunktur im Schlussquartal 2011 eine höhere Dynamik erreicht hat. Zu beachten ist auch die Beschäftigungskomponente des ISM-Serviceindexes, denn sie liefert, zusammen mit dem ADP-Report und den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, eine letzte Indikation für den morgen anstehenden Arbeitsmarktbericht. Da sich die Erstanträge seit Wochen unterhalb der Marke von 400 Tsd. aufhalten und auch der Vierwochendurchschnitt seit Anfang November unter diesem Schwellenwert liegt, sind Hoffnungen auf einen robusten Stellenaufbau berechtigt. Sollte dies vom heutigen ADP-Beschäftigungsreport bestätigt werden, dürfte es auch morgen zu positiven Datenveröffentlichungen kommen. Vor diesem Hintergrund gibt es keinen Grund für einen Anstieg der Risikoaversion, zumal die EWU-Schuldenkrise derzeit kaum Negativschlagzeilen produziert. Da aber in der nächsten Woche einige Peripheriestaaten am Primärmarkt aktiv werden wollen, nimmt die Wahrscheinlichkeit einer eingetrübten Nachrichtenlage wohl zu.
Aktienmärkte: Die Serie von Tagen mit steigenden DAX-Endständen wurde beendet und der deutsche Leitindex gab um 0,9 % nach auf 6.111 Punkte. Nachdem der Dax zu Beginn des Jahres fulminant gestartet war, erhielt die Euphorie gestern einen kleinen Dämpfer in Form von Gewinnmitnahmen. Ursächlich dafür waren wieder aufkeimende Sorgen um die Eurozonen-Schuldenkrise. Offenbar machen sich die Marktteilnehmer zunehmend Gedanken im Hinblick auf die Refinanzierung von 157 Milliarden Euro an Staatspapieren, welche im ersten Quartal ansteht. In diesem Kontext überrascht es nicht, dass vor allem Aktien aus dem Banken-Bereich unter Druck gerieten. Zudem spielte die Kapitalerhöhung der italienischen Unicredit eine Rolle. Größter Verlierer war das Papier der Commerzbank, die Aktie gab um 4,97 % ab. Wesentlich besser sah es für BMW aus, welche die Dax-Gewinnerliste mit einem Aufschlag von 2,06 % anführte.
Für den heutigen Tag gibt es vonseiten der konjunkturellen Veröffentlichungen wohl keinen Gegenwind für die Aktienmärkte. Im Gegenteil: Die Marktteilnehmer könnten mit einer aufgehellten Servicesektorstimmung auch wieder mehr Vertrauen in die Aktiennotierungen entwickeln, wenngleich nicht vergessen werden darf, dass die Euro-Schuldenkrise noch nicht überwunden ist und davon zunächst ein dämpfender Einfluss auf die Konjunktur ausgeht. Der Blick auf die markttechnischen Konstellationen aber lässt durchaus hoffen, dass dem deutschen Leitindex eine Stabilisierung gelingt. MACD, RSI und Stochastic richten sich gen Norden und auch der DMI steht im Kauf. Der Trendstärkeindex ADX aber deutet mit den niedrigen (zuletzt aber steigenden) Werten auf eine eher trendlose Verfassung des Marktes hin. Wichtig wäre es daher, die Widerstände 6.170/79 zu brechen, um Potenzial bis zum Hoch bei 6.430 Punkten zu eröffnen. Erst ein nachhaltiger Anstieg darüber würde für den DAX wohl eine gewisse Entwarnung mit sich bringen.
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