Griechenland wird seine Wirtschaftskrise niemals
überwinden können, wenn in dem Land nicht ein grundlegender
Kulturwandel stattfindet, stellt Russell Lamberti in seinem jüngsten
Beitrag auf www.misesde.org fest. Dabei geht es nicht um griechische
Architektur, die Gebräuche des Landes oder gar sein Essen, sondern um
die in Hellas herrschende antikapitalistische Kultur: „Für
Griechenland ist das größte Risiko keinesfalls Austerität oder
Zahlungsunfähigkeit oder der Euro oder die Drachme. Das größte Risiko
ist, dass Griechenlands Kultur sich weiterhin gegen freie Märkte
stemmt und chronisch staatsabhängig bleibt.“
Lamberti zieht dabei den Vergleich zu den lateinamerikanischen
Ländern Argentinien und Venezuela. In Argentinien führte der
wirtschaftliche Kollaps Anfang des Jahrtausends nicht zu einer Abkehr
vom zentralplanerischen Glauben. Ebenso wenig in Venezuela. Dort
folgte auf die inflationären 1970er und 1980er ein weiterer
zentralplanerischer Interventionist: Hugo Chavez. Obwohl das Land
unter seiner Führung auf den vollständigen wirtschaftlichen
Zusammenbruch zusteuerte, wurde mit Nicolás Maduro ein weiterer
Anhänger staatlicher Zentralplanung zum Nachfolger Chavez gewählt.
Das eigentliche Problem Venezuelas und Argentiniens scheint also
letztlich nicht in der finanziellen Misswirtschaft, sondern in der
antikapitalistischen Kultur zu liegen.
Dass es auch anders geht, beweisen zahlreiche Beispiele rund um
den Globus. Auch Großbritannien hatte völlig über seinen
Verhältnissen gelebt. In den 1970ern musste es den Preis hierfür
bezahlen. Die USA konnten 1971 ihre internationalen Verbindlichkeiten
nicht mehr begleichen und erlebten eine lange Phase hoher Inflation.
Beide Länder aber kamen wieder auf die Beine. Ähnliches lässt sich
von Chile, Uruguay oder den Philippinen sagen. Anderen wiederum, wie
Griechenland oder auch Zimbabwe, Nigeria, Ghana oder Bolivien gelang
dies nicht. Sie scheinen aus ihren Fehlern nicht zu lernen. Entweder
weil sie es nicht wollen oder „weil sie die notwendigen Lektionen im
intellektuellen Nebel des kulturellen Zeitgeistes nicht finden
können.“ Dabei, so Lamberti weiter, sei diese Lektion denkbar
einfach. „Nur ein Wandel der Kultur, der dem Verbreiten guter Ideen
entspringt, kann Griechenland (und anderen Ländern) einen fruchtbaren
Boden für wirkliche Lösungen bereiten.“
„Genau diesen Kulturwandel herbeizuführen, sehen wir als eine
zentrale Aufgabe unseres Instituts“, fügt Andreas Marquart, Vorstand
des Ludwig von Mises Institut Deutschland, an. „Wir wollen zeigen,
dass die guten bzw. besseren Ideen nicht nur Werte an sich sind. Mehr
Freiheit, Eigenverantwortung und Selbstorganisation schlagen sich
ganz konkret in höherem Wohlstand, besseren gesellschaftlichen
Standards und nicht zuletzt in größerer persönlicher Freiheit
nieder.“
Griechenlands größtes Problem ist seine antikapitalistische Kultur
http://www.misesde.org/?p=10541
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