Gros: „Es darf keinen Automatismus für einen EU-Sparerschutz geben“ / Abschlusserklärung zum heutigen EU-Gipfel

Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) hat seine
Kritik an den umstrittenen Plänen für ein europäisches
Einlagensicherungssystem bekräftigt. „Es ist nicht die Zeit für einen
gemeinschaftlichen Sparerschutz in Europa“, sagte GVB-Präsident
Jürgen Gros anlässlich des heute beendeten EU-Gipfels in Brüssel. „In
vielen Eurostaaten sind noch immer mehr als zehn Prozent der Kredite
notleidend, in manchen sogar mehr als ein Drittel. Eine
Vergemeinschaftung der Sicherungssysteme ist vor diesem Hintergrund
untragbar. Wenn Europa die Widerstandskraft seines Bankensystems
stärken will, hilft nur der konsequente Abbau der Risiken.“

Die in der Gipfelerklärung formulierte Forderung nach einem
Zeitplan für politische Verhandlungen über eine EU-Einlagensicherung
sieht der GVB mit großer Skepsis: „Es darf keinen Automatismus für
einen EU-Sparerschutz geben, der unaufhaltsam zu einer
Zentralisierung der nationalen Einlagensicherungssysteme auf
europäischer Ebene führt“, so Gros.

Der Bayerische Landtag teilt die Bedenken des GVB. In einem diese
Woche verabschiedeten Dringlichkeitsantrag (Drucksache 17/22893)
heißt es: „Der Landtag sieht Bestrebungen, die finanziellen Risiken
zu vergemeinschaften, wie zum Beispiel durch eine europäische
Einlagensicherung, kritisch.“ Anfang Mai hatte sich bereits das
bayerische Kabinett bei einer Sitzung in Brüssel deutlich gegen ein
gemeinschaftliches Sicherungssystem ausgesprochen.

Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt die
Interessen von 1.260 genossenschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen
244 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie mehr als 1.000 ländliche
und gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 50.000 Beschäftigten
und 2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen
Genossenschaften eine der größten mittelständischen
Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand: 31.12.2017)

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