Die elf regional tätigen, öffentlichen Versicherungsgruppen 
erzielten im Geschäftsjahr 2016 ein stabiles Prämienvolumen und ein 
gestiegenes Vorsteuerergebnis. Mit einem Beitragsvolumen von 21,23 
Milliarden Euro kommen sie auf einen Marktanteil von gut 11 Prozent 
und sind damit zweitstärkste Kraft im deutschen 
Erstversicherungsmarkt. „Nicht nur die stabile 
Marktanteilsentwicklung, sondern auch ein zum dritten Mal in Folge 
gestiegenes Vorsteuerergebnis belegen die besondere Qualität unseres 
Geschäftsmodells der regionalen Verankerung“, sagte der 
Verbandsvorsitzende Hermann Kasten. Die zur Sparkassen-Finanzgruppe 
gehörenden öffentlichen Versicherer erzielten zusammen ein Ergebnis 
vor Steuern von 1,09 Milliarden Euro.
   Schaden- und Unfallversicherung: Beitragswachstum und niedrige 
Combined Ratio
   Die öffentlichen Schaden- und Unfallversicherer schnitten 2016 
etwas besser ab als der Markt. Die Gruppe steigerte ihre 
Beitragseinnahmen um 3,4 Prozent (Branche +2,8 Prozent) auf 8,84 
Milliarden Euro. Ihr Marktanteil liegt in dieser Sparte mit 14,4 
Prozent auf stabil hohem Niveau. Wachstumsimpulse kamen vor allem aus
den HUK-Versicherungen mit 2,7 Prozent Beitragssteigerung. In der 
Sachversicherung bleiben die Öffentlichen mit einem Marktanteil von 
23,2 Prozent nach wie vor Marktführer in Deutschland. Ihren Bestand 
haben die Öffentlichen im Berichtsjahr um 0,9 Prozent auf knapp 39 
Millionen Verträge ausgebaut. Die Schadenaufwendungen stiegen  – 
trotz der heftigen Sommerunwetter im Süden und Westen Deutschlands – 
nur moderat um 0,7 Prozent (Branche +2,8 Prozent) an. „Mit dem 
Geschäftsverlauf in der Schaden- und Unfallversicherung, die sich in 
einer Combined Ratio von nur 93,3 Prozent niederschlägt, sind wir 
sehr zufrieden“, meinte Kasten.  Vorsichtig optimistisch schätzen die
Öffentlichen als Marktführer in der Wohngebäudeversicherung die 
Abdeckung von Elementargefahren ein. „Heute sind zwar immer noch nur 
rund 40 Prozent der Hausbesitzer in Deutschland gegen 
Elementarschäden versichert. Dies sind aber rund drei Prozentpunkte 
mehr als vor einem Jahr und mehr als doppelt so viele versicherte 
Häuser wie vor 15 Jahren“, so Kasten.
   Lebensversicherung: Weniger Einmalbeiträge, mehr Geschäft gegen 
laufenden Beitrag
   Wie in der gesamten Branche nahmen auch bei den Öffentlichen die 
gebuchten Bruttobeiträge in der Lebensversicherung einschließlich 
Pensionskasse und Pensionsfonds erwartungsgemäß ab. Ohne Beiträge aus
der RfB sanken sie um 3,2 Prozent (Branche -2,0 Prozent) auf 10,03 
Milliarden Euro. Der Marktanteil der öffentlichen Lebensversicherer 
blieb entsprechend mit 11,1 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau. Sehr 
erfreulich entwickelte sich das Neugeschäft gegen laufenden Beitrag 
mit einem Plus von 16 Prozent (Branche +2,7 Prozent). Die 
öffentlichen Lebensversicherer haben in den vergangenen Jahren 
verstärkt kapitaleffiziente Produkte entwickelt, mit denen sie dem 
Niedrigzinsumfeld Rechnung tragen. Sie bieten mit Erfolg sowohl 
kapitaleffiziente Klassik als auch Index- oder Hybridprodukte an. 
Dagegen konsolidiert sich das Geschäft gegen Einmalbeitrag zunehmend.
Es sank um 6,7 Prozent (Branche -5,6 Prozent). Während die Branche 
einen Rückgang im Bestand um 1,9 Prozent verzeichnete, verringerte 
sich der Bestand der Gruppe leicht um 0,9 Prozent. „Insgesamt zählten
die Öffentlichen zum Jahresende mehr als 9 Millionen Verträge und 
behaupten ihre Position als drittgrößter Anbieter von 
Lebensversicherungsprodukten im deutschen Markt“, fasste Kasten 
zusammen.
   Auf der Zielgerade des Gesetzgebungsverfahrens für das 
Betriebsrentenstärkungsgesetz bewerten die öffentlichen Versicherer 
die aktuellen Entwicklungen positiv. „Es war uns unter anderem ein 
wichtiges Anliegen, dass Verbesserungen nicht ohne zwingenden Grund 
auf tarifvertragliche Vereinbarungen beschränkt bleiben. Deshalb 
begrüßen wir ausdrücklich die Ausweitung des Arbeitgeberzuschusses 
auch außerhalb des Sozialpartnermodells“, so Kasten.
Krankenversicherung: Hohe Nachfrage nach Zusatztarifen
   Erfreulich konstant war der Geschäftsverlauf bei den privaten 
Krankenversicherern der Öffentlichen. Sie verzeichneten ein 
Beitragswachstum um 1,6 Prozent (Branche 1,1 Prozent) und kamen zum 
Jahresende auf Bruttobeitragseinnahmen von 2,36 Milliarden Euro. Der 
Marktanteil der Gruppe liegt damit unverändert bei 6,3 Prozent. Der 
Löwenanteil am Beitragsvolumen entfällt mit 2,29 Milliarden Euro auf 
die Bayerische Beamtenkrankenkasse und auf die Union 
Krankenversicherung. Wie in den Vorjahren hielt bei beiden 
Unternehmen die Nachfrage nach Zusatztarifen, insbesondere nach 
Pflegezusatzprodukten, an. Deren staatlich geförderte 
Pflegezusatzversicherung schlossen 2016 rund 35.000 neue Kunden ab 
(+18 Prozent).
   Vor dem Hintergrund einer wieder aufgeflammten Diskussion sprach 
sich Kasten klar für das duale System aus privater und gesetzlicher 
Krankenversicherung aus. Das duale System sei der Garant für ein 
Gesundheitssystem mit außerordentlich guter Ausstattung und 
qualitativ hochwertiger Versorgung, die allen Versicherten zugute 
komme. „Die Konkurrenz zwischen GKV und PKV belebt den 
Gesundheitsmarkt und verbessert die Versorgung der Patienten“, 
unterstrich der Verbandsvorsitzende. In einem staatlich 
reglementierten Einheitssystem wäre es hingegen leichter möglich, die
Leistungen einzuschränken und damit alle Versicherten schlechter zu 
stellen.
   Im Verband öffentlicher Versicherer, einer gemeinnützigen 
Körperschaft des öffentlichen Rechts, haben sich die regional 
tätigen, öffentlichen Versicherer Deutschlands überregional 
organisiert. Dem Verband gehören 11 Erstversicherergruppen mit rund 
40 Einzelunternehmen an.
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