– Wohnimmobilien-Dienstleister profitieren von Preisanstieg und
Neubau
– 26 % mehr Berufstätige in Vermittlung, Handel und Verwaltung
(2014 bis 2017)
– Steigende Umsätze der Maklerunternehmen selbst nach Einführung des
„Bestellerprinzips“
Vor dem Hintergrund gestiegener Wohnimmobilienpreise waren in
Deutschland in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen beruflich
mit der Vermittlung, dem Verkauf oder der Verwaltung von
Wohnimmobilien befasst. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, stieg allein in den vier Jahren von 2014 bis 2017 die Zahl
der im Bereich der Wohnimmobilien-Maklerunternehmen (Unternehmen mit
dem Geschäftszweck „Vermittlung von Wohnimmobilien für Dritte“)
tätigen Personen von rund 58 000 auf 70 000. Dabei war im Jahr 2015
von der Bundesregierung das sogenannte Bestellerprinzip für
Mietwohnungen eingeführt worden. Seitdem dürfen
Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer, die ihre Wohnung vermieten,
die Maklergebühren nicht mehr auf die Mieterinnen und Mieter umlegen.
Negative Auswirkungen auf die Umsätze in der Branche hatte dies
offenbar nicht: Die Wohnimmobilienvermittler steigerten ihren Umsatz
seither von 6,73 auf 8,49 Milliarden Euro (2017). Maklerbüros
profitieren von steigenden Wohnungs- und Hauspreisen. Ihre
Dienstleistung wird in der Regel anteilig am Miet- oder Kaufpreis
honoriert.
200 000 Beschäftigte in der Wohnimmobilien-Dienstleistung
Neben der Vermittlung gibt es zwei weitere
Dienstleistungsbereiche: Kauf/Verkauf und Verwaltung von
Wohnimmobilien. Die drei Wohnimmobilien-Dienstleistungssegmente
zusammengenommen beschäftigten im Jahr 2017 rund 200 000 Menschen.
Das waren rund 40 000 mehr als noch im Jahr 2014 (+26 %). Allein für
die Immobilienverwaltungen (Unternehmen mit dem Geschäftszweck
„Verwaltung von Wohnimmobilien für Dritte“) arbeiteten 2017 insgesamt
112 000 Menschen. 2014 waren es erst 86 000 gewesen. Anstiege gibt es
schon seit 2010 (siehe Tabelle).
Auch die Umsätze der Wohnimmobilienverwalter nahmen zu: Sie lagen
im Jahr 2017 bei mehr als 11 Milliarden Euro und damit noch vor den
Umsätzen der Maklerbüros. Diese kamen zusammengenommen auf knapp 8,5
Milliarden Euro Umsatz. Im Vergleich zum Jahr 2015 erzielten die
Hausverwaltungen eine Umsatzsteigerung um 36 %, Maklerunternehmen um
26 % und der Wohnimmobilienhandel („Kauf und Verkauf von eigenen
Wohnimmobilien“) um 11 %.
Mehr Wohnungen – und mehr Arbeit für Hausverwaltungen
Der Wohnungsbestand in Deutschland stieg von 2015 bis 2018
insgesamt von 41,4 Millionen auf rund 42,2 Millionen Wohnungen. Der
Anstieg der Anzahl der Hausverwaltungsgesellschaften von 2015 bis
2017 war jedoch überproportional hoch und betrug ein Drittel (auf
insgesamt 24 600).
Methodischer Hinweis
Die für die Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich
auskunftspflichtigen Erhebungseinheiten werden durch eine vierfach
geschichtete Zufallsstichprobe ermittelt. Die Stichprobe umfasste
gemäß Dienstleistungsstatistikgesetz höchstens 15 % aller Einheiten
der Auswahlgesamtheit. Ergebnisse aus der Strukturerhebung im
Dienstleistungsbereich liegen derzeit bis zum Jahr 2017 vor.
Die Daten der Erhebung weisen einen Strukturbruch auf: Bis zum
Jahr 2013 einschließlich hat sie nur Unternehmen mit einem
Mindestjahresumsatz ab 17.500 Euro erfasst, danach auch diejenigen
darunter. Es werden nur nominale Umsatzsteigerungen betrachtet, nicht
die preisbereinigten.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und
Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes
unter http://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.
Weitere Auskünfte:
Pressestelle,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 34 44,
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: +49 611-75 34 44
E-Mail: presse@destatis.de
Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell