
Auf Pausen verzichten, weil so viel zu tun ist? Oder mittags in
der freien Zeit schnell ein paar private Dinge erledigen? Besser
nicht, rät die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW). Auszeiten zwischendurch haben viele positive
Effekte und sind zudem gesetzlich vorgeschrieben. Die BGW empfiehlt,
im Arbeitsalltag auf eine gute Pausenkultur zu achten.
Ruhepausen vorgeschrieben
Wer länger als sechs Stunden arbeitet, muss mindestens 30 Minuten
Pause machen. Bei mehr als neun Stunden Arbeitszeit sind mindestens
45 Minuten vorgeschrieben. Für Jugendliche gelten abweichende
Regelungen.
Nach dem Arbeitszeitenreport 2016 der Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin lassen rund 20 Prozent der Befragten
mit einer Wochenarbeitszeit von 20 bis 39 Stunden ihre Ruhepause
häufig ausfallen. Bei überlanger Wochenarbeitszeit wurde der Verzicht
auf Pausen noch deutlich häufiger genannt. Als Hauptgrund gaben die
Befragten an, dass die Arbeitsmenge anders nicht zu bewältigen sei.
Wer zu lange arbeitet, schafft weniger
Aber schafft man wirklich mehr, wenn man ohne Pause durcharbeitet?
Dr. Sabine Gregersen, Psychologin bei der BGW, beantwortet diese
Frage mit einem klaren Nein: „Dauerbelastung macht müde, die
Arbeitsergebnisse werden schlechter und es passieren mehr Fehler“,
sagt sie. „Wer die Pause auslässt, arbeitet zwar länger, aber
deutlich weniger effektiv. Zugleich steigt die Gefahr von Unfällen.“
Richtig abschalten
Allerdings kommt es auch auf die richtige Gestaltung der Pause an.
Am Arbeitsplatz zu bleiben oder abgehetzt Besorgungen zu machen,
bringt keine Entspannung. Erholsam sind Pausen, die eine echte
Auszeit darstellen. „Wer die Pause zum Essen nutzt, sollte sich dabei
genügend Ruhe gönnen“, rät Gregersen. „Gemeinsame Zeit mit
Kolleginnen und Kollegen stärkt das soziale Miteinander, sollte aber
nicht dazu verleiten, zu viel über Berufliches zu reden.“
Auch Kurzpausen von wenigen Minuten steigern die
Leistungsfähigkeit. Dort kommt es ebenfalls auf die Abwechslung von
der ausgeübten Tätigkeit an. „Bei Schreibtischarbeit bieten sich
beispielsweise ein Gang in die Teeküche oder ein paar
Bewegungsübungen an“, erläutert die Expertin. „Wer dagegen beruflich
viel auf den Beinen ist, legt vielleicht einfach mal für ein paar
Minuten die Füße hoch.“
Pausenfreundliche Unternehmen im Vorteil
Wenn Beschäftigte durcharbeiten, kann das auch an einem
vermeintlich schlechten Image von Pausen liegen. „Führungskräften
kommt auch bei diesem Thema eine Vorbildfunktion zu: Wer selbst keine
Pausen macht, vermittelt den Eindruck, das von den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern ebenso zu erwarten“, so Gregersen. „Innerhalb des
Teams sollte ebenfalls kein stiller Wettbewerb um die längste
Arbeitszeit vorherrschen.“
Die Expertin der BGW rät, das Thema offen anzusprechen: „Manchmal
ist das Durcharbeiten einfach eine Angewohnheit, die nicht
hinterfragt wird.“ Wenn Pausen selbstverständlich in den Arbeitstag
integriert sind und zusätzlich zu den vorgeschriebenen
Erholungszeiten regelmäßige Kurzpausen ermöglicht werden, profitiert
das ganze Unternehmen: Eine positive Pausenkultur macht die
Belegschaft motivierter, gesünder und leistungsfähiger.
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Über die BGW
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für
nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der
Wohlfahrtspflege. Sie ist für über 8,5 Millionen Versicherte in mehr
als 645.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre
Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen
Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei
einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische
Behandlung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre
Versicherten wieder am beruflichen und gesellschaftlichen Leben
teilhaben können.
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