Zur aktuellen Diskussion ueber die Einfuehrung von „personalisierten Gutscheinen“ fuer benachteiligte Kinder und Jugendliche erklaeren der stellvertretende familienpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Soenke Rix und die zustaendige Berichterstatterin Christel Humme:
Falls die Bundesregierung ein Gutscheinsystem fuer aermere Kinder und Jugendliche einfuehrt, sollen allein fuer den Bund fast 140 Millionen Euro jaehrlich an Verwaltungskosten anfallen.
Auch werden zahlreiche Sport- und Jugendvereine, Musikschulen und Volkshochschulen mit zusaetzlichem Verwaltungsaufwand und Mehrkosten rechnen muessen. Das geht aus dem aktuell vorliegenden Referentenentwurf aus dem Hause von der Leyen hervor.
Bei dem von der Bundesregierung geplanten Gutscheinsystem stehen Aufwand und Nutzen in keinem angemessenen Verhaeltnis. Waehrend der Bund fuer den Posten „kulturelle Teilhabe“, also fuer die Foerderung von Kindern in Vereinen, nur 244 Millionen Euro ausgeben will, liegen die Verwaltungskosten des Bundes fuer die Einfuehrung von Gutscheinen bei fast 140 Millionen Euro. Dieses Geld wird fuer die Foerderung von Kindern und Jugendlichen fehlen.
Auf die zentrale Frage, wie benachteiligte Kinder und Jugendliche besser durch ausserschulische Bildungsangebote gefoerdert werden koennen, gibt der Referentenentwurf keine Antwort. Die Annahme, Gutscheine koennten dieses Problem loesen, ist naiv und realitaetsfern. Ausserdem stigmatisieren Gutscheine oder Chipkarten Kinder und Jugendliche aus aermeren Haushalten.
Wir muessen die Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen nachhaltig verbessern. Daher setzt die SPD auf bewaehrte Strukturen vor Ort und auf den Ausbau von Kindertagesstaetten, Familienbildungszentren und Ganztagsschulen. Wichtig ist dabei, die Angebote der Jugendhilfe und der Vereine mit Kitas und Schulen staerker zu vernetzen.
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