Handwerk digitalisiert seine kaufmännischen Prozesse / Gemeinsame Studie von DATEV und handwerk magazin (FOTO)

Handwerker treiben die Digitalisierung in ihren Betrieben voran.
Dabei haben sie auch einen Blick auf die effizientere Gestaltung der
kaufmännischen Prozesse. Das zeigt eine repräsentative Umfragestudie,
die vom Institut ResearchNow im Auftrag der DATEV eG und dem handwerk
magazin durchgeführt wurde. Demnach wollen fast drei Viertel der
Betriebe „sicher“ oder „eher ja“ in den kommenden zwölf Monaten ihre
kaufmännischen Prozesse effizienter gestalten. Dabei steht das Thema
Rechnungserstellung bei über 52 Prozent der Handwerker in der
Prioritätenliste ganz oben, obwohl hier bereits ein hoher
Digitalisierungsgrad erreicht ist. Denn knapp 60 Prozent geben an,
dass sie beim Erstellen von Rechnungen mit digitalen Lösungen
arbeiten, die über die bloße Nutzung von E-Mail, Tabellenkalkulation
und Textverarbeitung hinausgehen.

„Insbesondere bei der Kommunikation und dem Datenaustausch hat
sich in den vergangenen Jahren viel verändert“, sagte Stefan Wunram,
Leitender Berater Trends & Strategien der DATEV eG, auf der
Pressekonferenz zur Vorstellung der Studie anlässlich der
Internationalen Handwerksmesse in München. In den Unternehmen würden
ganz selbstverständlich die Vorteile der Digitalisierung genutzt, die
die Menschen aus ihrem Alltag kennen. Deutlich werde das daran, dass
inzwischen über 80 Prozent der befragten Handwerker kaufmännische
Belege per E-Mail erhalten. Über 47 Prozent setzten zudem im Kontakt
mit dem Steuerberater auf moderne digitale Lösungen.

Das Handwerk hat die Chancen der Digitalisierung erkannt

Begeistert zeigte sich Olaf Deininger, Chefredakteur des handwerk
magazins, von den Ergebnissen der Umfrage. „Sie zeigen“, so
Deininger, „dass die Betriebe im Handwerk mit der Digitalisierung
ihrer kaufmännischen Prozesse schon weiter sind, als viele Experten
bislang vermutet haben.“ Auch kleine Unternehmen gehörten zu den
Vorreitern beim Einsatz moderner Technik, beispielsweise im
Kundenkontakt und im Einkauf. „Damit wird deutlich, dass das Handwerk
die Chancen der Digitalisierung erkannt hat und diese Chancen auch
nutzt oder zeitnah nutzen möchte,“ stellte Deininger fest.

Angesichts der hohen Bereitschaft zum Einsatz digitaler Lösungen
überraschte es bei der Auswertung der Umfrageergebnisse, dass
trotzdem zwei Drittel (66,9 %) der Befragten angeben, noch eine
Papierablage zu pflegen, teilweise parallel zur digitalen
Archivierung. „Hier gibt es eindeutig noch Optimierungspotenzial“,
sagte Wunram. Denn so wie dies aussehe und auch oft noch beobachtet
werde, drucken viele ihre E-Mail-Rechnungen aus und archivieren sie
auf diesem Wege. „Das ist aber weder effizient noch GoBD -konform.
Hier besteht dringender Beratungsbedarf durch den Steuerberater“, so
der Leitende Berater.

Mehrwert durch die digitale Anbindung an die
Steuerberatungskanzlei

Ganz allgemein scheint es demnach den meisten befragten
Handwerkern nicht bewusst zu sein, dass der eigene Steuerberater sie
bei der effizienteren Gestaltung ihrer kaufmännischen Prozesse mit
Hilfe digitaler Lösungen unterstützen kann. Nur knapp 18 Prozent
sprechen laut der Umfrage mit ihm darüber. Wunram: „Das überrascht,
denn Steuerberater arbeiten seit über 50 Jahren mit digitalen
Lösungen und haben ein entsprechendes Know-how aufgebaut.“

Der DATEV-Experte verwies darauf, dass laut einer Studie der
Goethe-Universität in Frankfurt a.M. sich allein mit einem
durchgängig digital gestalteten Prozess zur Rechnungserstellung und
Rechnungsprüfung, etwa unter Einsatz des ZUGFeRD-Formates für
elektronische Rechnungen, 60 bis 80 Prozent der Kosten dafür
einsparen ließen. „Durch die digitale Anbindung an die
Steuerberatungskanzlei erschließt sich zusätzlicher Mehrwert“, so
Wunram.

Über das Auslagern etwa des betrieblichen Rechnungswesens an den
Steuerberater könnten Unternehmen mit geringem Aufwand schnell den
größten Mehrwert erhalten. „Viele kaufmännische Daten liegen heute
digital vor und werden vom Steuerberater elektronisch für das
Finanzamt aufbereitet. Da ist es nur ein kleiner Schritt, diese Daten
stets aktuell auch für den Unternehmer nutzbar zu machen, um damit
etwa das Zahlungswesen und das Mahnwesen gleich mit zu erledigen.“

Glücksspiel Kassen-Nachschau

Als „Glücksspiel“ bezeichnete Wunram den Umgang mit dem Thema
Kassen-Nachschau, der sich in den Umfrageergebnissen zeigt. Demnach
fühlen sich nur 27,2 Prozent aller Befragten gut bis sehr gut, 18,8
Prozent eher schlecht oder gar nicht informiert. Nur etwas über 13
Prozent der Betriebe, die eine Kasse haben, sind angesichts der seit
Anfang dieses Jahres möglichen unangekündigten Kassen-Nachschau
bereits tätig geworden. Hier sind die Branchen Lebensmittel (21,1
Prozent) und Privater Bedarf (23,1 Prozent) noch am besten
vorbereitet. Auch hier sei dringend ein Gespräch mit dem
Steuerberater angeraten, resümierte Wunram.

Über DATEV eG

Die DATEV eG ist das Softwarehaus und der IT-Dienstleister für
Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sowie deren
zumeist mittelständische Mandanten. Mit rund 40.500 Mitgliedern, mehr
als 7.300 Mitarbeitern und einem Umsatz von 978 Millionen Euro
(Geschäftsjahr 2017) zählt die DATEV zu den größten IT-Dienstleistern
und Softwarehäusern in Deutschland. So belegte das Unternehmen im
Jahr 2016 Platz 3 im Ranking der Anbieter von Business-Software in
Deutschland (Quelle: IDC, 2017). Das Leistungsspektrum umfasst vor
allem die Bereiche Rechnungswesen, Personalwirtschaft,
betriebswirtschaftliche Beratung, Steuern, Kanzleiorganisation,
Enterprise Resource Planning (ERP), IT-Dienstleistungen sowie
Weiterbildung und Consulting. Mit ihren Lösungen verbessert die 1966
gegründete Genossenschaft mit Sitz in Nürnberg gemeinsam mit ihren
Mitgliedern die betriebswirtschaftlichen Prozesse von 2,5 Millionen
Unternehmen, Kommunen, Vereinen und Institutionen.

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