Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer hat eine 
grundlegende Reform des deutschen Sozialversicherungssystems nach dem Vorbild 
der rot-grünen Hartz-Reformen gefordert. „Wir brauchen bei den 
Sozialversicherungen tatsächlich einen Befreiungsschlag“, sagte Wollseifer der 
Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). „Das gesamte Sozialsystem muss auf 
neue und vor allem stabile Beine gestellt werden“, sagte der Präsident des 
Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). „Gesamtgesellschaftliche 
Aufgaben müssen auch gesamtgesellschaftlich finanziert werden, also aus Steuern,
nicht aus Beiträgen“, sagte Wollseifer. „Die rund 20 Milliarden Euro für 
versicherungsfremde Leistungen  – wie beispielsweise die Mitversicherung von 
Familienmitgliedern in der gesetzlichen Krankenversicherung – sollte künftig 
tatsächlich die Gesellschaft insgesamt schultern. Das muss aus Steuermitteln 
bezahlt werden“, sagte der ZDH-Präsident. Die nötigen Finanzmittel dafür sollten
unter anderem aus der höheren Besteuerung der Digitalwirtschaft und dem 
wirksamen Umsatzsteuerbetrug an den Grenzen aufgebracht werden. „Hier gehen 
jedes Jahr hohe Milliardenbeträge verloren“, sagte Wollseifer.  Er forderte 
zudem eine Unternehmenssteuerreform mit einer milliardenschweren 
Netto-Entlastung der Betriebe.  „Das muss zwingend in diesem Jahr auf den Weg 
gebracht werden. Denn spätestens ab 2021 haben sich die steuerlichen 
Wettbewerbsbedingungen in Europa so verändert, dass wir Europameister bei den 
Firmensteuern sind“, sagte Wollseifer.
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