Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 22. 
Oktober 2013 beim WDR in Köln haben ARD-Korrespondent Jörg Armbruster
und der freie Journalist Marcel Mettelsiefen den 
Hanns-Joachim-Friedrichspreis 2013 für Fernsehjournalismus erhalten. 
Der Preis ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert.
   „Jörg Armbruster und Marcel Mettelsiefen erhalten den 
Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für die herausragende 
Berichterstattung über das, was wir einmal hoffnungsvoll den 
arabischen Frühling nannten,“ sagte der Journalist Georg Mascolo in 
seiner Laudatio. „Was sie erlebt und gefilmt haben, hat uns die Augen
geöffnet. Beide Journalisten berichten aus dem Krieg, aber sie sind 
keine Kriegsreporter. Beide sind seit langer Zeit Kenner der 
arabischen, der islamischen Welt. Nicht sie haben den Krieg gesucht. 
Der Krieg kam zu ihnen. Darf man überhaupt Reporter in ein solches 
Land schicken, darf man riskieren, dass  für ein Foto im Spiegel oder
für 30-Sekunden in der „Tagesschau“ ein Reporter stirbt?  Es muss 
sein, weil Redaktionen die Pflicht haben ihr Publikum mit 
Gewissheiten statt mit Gerüchten zu bedienen, recherchiert von 
Journalisten, denen sie vertrauen können. Sie stellen den Kontext 
her, schätzen ein, wägen ab. Sie berichten, was sie gesehen und 
erlebt haben. Sie sind professionell genug um zu wissen, dass die 
Wahrheit schwer zu finden ist. Und nirgendwo umgibt sie sich mit mehr
Lüge und Propaganda als im Krieg“, so Georg Mascolo weiter.
   Beide Journalisten hätten in völlig unterschiedlicher und 
besonders herausragender Weise über den Bürgerkrieg in Syrien 
berichtet, so urteilte die Jury. In ihrer Begründung lobte sie die 
sorgfältigen, überlegten und zurückhaltenden Analysen von Jörg 
Armbruster, die sich von der Hektik des täglichen Produktionsdrucks 
und den inszenatorischen Erwartungen an einen Fernsehkorrespondenten 
in Krisen- und Kriegsgebieten nicht treiben lassen. „Seine ruhige 
Sprache, seine erklärenden, manchmal didaktisch anmutenden 
Bildberichte sind wohltuender und hochinformativer Kontrast zu den 
lärmenden Schnellfeuervideos aus einem zerrissenen Land“.
   Marcel Mettelsiefen, der nicht in das Infrastrukturkorsett eines 
Fernsehsenders eingebunden sei, nutze die Freiheit als Foto-, Video- 
und Fernsehjournalist wie als Buchautor, und gehe im wahren Sinne des
Wortes seine eigenen Wege, um Erklärungen für Krisen und Kriege zu 
finden: unauffällig, unprätentiös und unabhängig. Laut Jury gehörten 
seine Augenzeugenberichte aus Libyen und Syrien zum Besten, was im 
deutschsprachigen Fernsehen über diese Länder in Revolution zu sehen 
war. Die authentischen Bilder von Marcel Mettelsiefen und seine 
nüchternen Texte sind ein unverzichtbares Korrektiv zu den zahllosen 
YouTube-Videos aus dunklen Quellen.
   Jörg Armbruster, Jahrgang 1947, war bis Ende 2012 
ARD-Korrespondent für den Nahen und Mittleren Osten. Während der 
Dreharbeiten für einen Dokumentarfilm wurde er im nordsyrischen 
Aleppo angeschossen. Nach einer Notoperation wurde er über die Türkei
nach Deutschland gebracht.
   Marcel Mettelsiefen, Jahrgang 1978, arbeitet als freier Foto- 
Fernseh- und Onlinejournalist sowie Buchautor für mehrere Medien und 
Plattformen. Für die dpa berichtete er aus Afghanistan,Irak und 
Haiti. Für den Stern und den Spiegel war er in Ägypten, Libyen und 
Syrien  Seit 2011 dreht er  Reportagen und Dokumentationen für ARD, 
ZDF, CNN und Canal + .
   Der Förderpreis 2013 geht in diesem Jahr an die WDR-Reporterin und
Buchautorin Eva Müller
   Mit Eva Müller zeichnet die Jury eine junge Journalistin aus, die 
sich mit Zähigkeit und langem Atem filmischen Themen stelle, an die 
sich viele ihrer Berufskollegen- und -kolleginnen nicht mehr wagen. 
„Ihre Themen sind nicht in Mode, sie werden nicht von der Agenda des 
Mainstreams bestimmt. Sie bedürfen einer langen und intensiven 
Beobachtung, einer sauberen und vorbehaltlosen Recherche und eines 
sorgsamen Umgangs mit den Betroffenen. Eva Müllers filmische Anamnese
des deutschen Sozialstaats beginnt dort, wo das News-hopping endet: 
bei den Abgehängten der gerühmten sozialen Marktwirtschaft, bei den 
unbeachteten Opfern des NSU-Netzwerks oder bei denen, wie dem 
Duisburger Oberbürgermeister Sauerland, über die das Fallbeil 
öffentlicher Schmach schnell niederging. Die Liste ihrer 
eindrucksvollen Dokumentationen und Reportagen ist eine exakte 
Vermessung der sozialen und menschlichen Wirklichkeit Deutschlands,“ 
so die Jury.
   Eva Müller, Jahrgang 1979, volontierte beim WDR in Köln. Seit 2005
arbeitet sie als freie Journalistin für die WDR/ARD-Redaktion „die 
Story“ und das ARD-Magazin „Monitor“ des WDR. Der Förderpreis ist mit
2.500 Euro dotiert.
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