Heilbronner Stimme: Nach Messerangriff auf Flüchtlinge – Polizeigewerkschaft kritisiert Heilbronner Polizei – „Es darf keinen Verdacht geben, es werde etwas verschleiert“

Die Gewerkschaft der Polizei fordert von
Polizisten ein, dass die Identität von Tätern und Opfern erst
herausgegeben wird, wenn diese gesichert sind. „Hier müssen die
Polizisten vor Ort sauber recherchieren. Es darf keinen Verdacht
geben, es werde hier etwas verschleiert“, sagte der
baden-württembergische Landesvorsitzende Hans-Jürgen Kirstein der
„Heilbronner Stimme“ (Dienstag).

Nachdem in Heilbronn ein 70-Jähriger drei Flüchtlinge mit einem
Messer angegriffen hatte, gab die Polizei zunächst in einer
Mitteilung an, es handele sich um einen in Heilbronn wohnhaften
russischen Staatsangehörigen. Erst auf mehrfache Nachfrage der
„Heilbronner Stimme“ korrigierte sich die Polizei. Der Mann habe auch
die deutsche Staatsbürgerschaft, er sei Russlanddeutscher. Das Blatt
berichtete zuerst über die Korrektur der Nationalität.

Kirstein: „Wenn man noch nicht genau weiß, wer der Täter ist,
sollte man nach außen besser kommunizieren, dass die Identität des
Täters noch ungeklärt ist“, so Kirstein weiter.

Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, hatte der Senior am
Samstagabend ohne Vorwarnung ein Messer gezogen und auf die Männer
eingestochen, die zusammen vor einer Kirche standen. Ein 25 Jahre
alter Iraker wurde schwer verletzt. Einen 17-jährigen Afghane und
einen 19-jährigen Syrer verletzte der Angreifer leicht.

Der Mann wurde von Passanten überwältigt und festgehalten, bis die
Polizei eintraf. Der Messerstecher sei stark alkoholisiert gewesen,
heißt es.

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