Heilbronner Stimme: Niedersachsens JU-Chef Kuban: Die CDU besteht nicht nur aus Merkel – Jüngeren Politikern Verantwortung und notwendige Freiheiten geben

Der niedersächsische Junge-Union-Chef Tilman
Kuban fordert von der CDU-Parteiführung ein deutliches personelles
Signal. Kuban sagte der „Heilbronner Stimme“ (Samstag): „Unser
Anspruch als einzig verbliebene Volkspartei muss sein, in Richtung 40
Prozent zu denken. Deshalb müssen wir Köpfen aus der zweiten Reihe
mehr Verantwortung geben. Das Signal an die Menschen wäre: Die CDU
besteht nicht nur aus Angela Merkel.“

Kuban fügte hinzu: „Junge Themen besetzen könnten meiner Ansicht
nach beispielsweise Carsten Linnemann, Jens Spahn, David McAllister,
Annegret Kramp-Karrenbauer oder Julia Klöckner. Wir haben also
motivierte Politiker, man muss ihnen aber auch Verantwortung und die
notwendigen Freiheiten geben.“

Er wies Rücktrittsforderungen an Angela Merkel, wie sie die JU
Düsseldorf erhoben hat, zurück: „Ich würde nicht so weit gehen wie
die Junge Union Düsseldorf und den Rücktritt von Angela Merkel
fordern. Sie hat Deutschland durch viele Krisen manövriert und ist
ein Stabilitätsanker. Darüber können wir froh sein. Aber ich muss
auch sagen, in der Flüchtlingskrise war ich mit ihr nicht einer
Meinung.“

Die Verhandlungsführung in den Jamaika-Sondierung kritisiert er:
„Ich fand es nicht richtig, in welcher Größenordnung man in die
Verhandlungen gestartet ist. Man hätte zunächst in kleineren Runden
die wichtigsten Themen besprechen müssen, und nicht mit 60 Leuten.
Hier hätte man klüger agieren können.“

Auf die Frage, wie es mit der Union weitergehen soll, sagte er:
„Wir sollten uns die Frage stellen, warum wir momentan weit von der
40-Prozent-Marke entfernt sind. Das ist auch ein strukturelles
Problem. Wir müssen uns für die Zeit nach Angela Merkel frühzeitig
aufstellen.“ Sollte Angela Merkel als Kanzlerin weitermachen können,
werde sie sich im Laufe der Legislaturperiode „erklären müssen, wie
es danach weitergeht. Ein geordneter Übergang ist zwingend notwendig
– sowohl an der Parteispitze, aber auch, was die Führung des Landes
betrifft.“

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