
   Rad fahren macht Spaß, noch dazu, wenn man gemeinsam für einen 
guten Zweck unterwegs ist: Heute beginnt die Benefizradtour „You Can 
Ride for Arthritis“ (UCANR4A) in München. Ziel der Aktion ist es, auf
Kinder in Deutschland aufmerksam zu machen, die eben nicht in der 
Lage sind, unbeschwert Fahrrad zu fahren, da sie unter kindlichem 
Rheuma leiden. Die Behandlung dieser kleinen Patienten muss dringend 
verbessert werden, wozu die Charity-Aktion einen Beitrag leisten 
will.
   Wenn ein Kind nicht Fahrrad fahren kann, erscheint dies zunächst 
ungewöhnlich. Wenn man daraufhin erfährt, dass es an Rheuma leidet, 
reagieren viele Menschen ungläubig, weil dies gemeinhin als 
„Alte-Leute-Krankheit“ gilt. Doch der Mitbegründer von UCANR4A, Prof.
Dr. med. Klaus Tenbrock, Uniklinik Aachen, bestätigt, dass 
rheumatische Erkrankungen leider schon im Kindesalter vorkommen. 
„Aufgrund ihrer relativen Seltenheit und der unterschiedlichen 
Erscheinungsformen herrscht – zum Teil auch bei Ärzten – noch viel 
Unwissenheit, was dazu führt, dass die Krankheit oft erst verzögert 
erkannt und nicht selten zu spät oder unzureichend behandelt wird“, 
so Tenbrock.
   Die Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) hat 
daher die „PRO-KIND“ Kommission (Projekte zur Klassifikation, 
Überwachung und Therapie in der Kinderrheumatologie) ins Leben 
gerufen, die zu einer schnelleren Diagnosestellung und zu einer 
besseren Behandlung von kindlichem Rheuma führen soll. Ziel ist die 
Harmonisierung und Optimierung der Diagnostik sowie die Dokumentation
und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit rheumatischen 
Erkrankungen. PRO-KIND-Arbeitsgruppen erstellen zurzeit für die 
unterschiedlichen kindlichen Rheumaformen Handlungsanweisungen, um 
die Perspektiven der jungen Patienten zu verbessern.
   Um die dafür nötigen Gelder zu sammeln, gründeten die 
Kinderrheumatologen Tenbrock und Dr. med. Bas Vastert, Medizinisches 
Zentrum Utrecht, UCANR4A und organisierten erstmals 2016 eine 
Benefizradtour. Damals führte die Radstrecke von Utrecht nach Genua 
und erzielte eine Spendensumme von 25.000 Euro. Heute wird bereits 
zum vierten Mal gemeinsam Rad gefahren, um Spendengelder zu 
generieren und über Kinderrheuma aufzuklären. Vom Startort München 
geht es bis nach Dresden, wo der diesjährige gemeinsame Kongress der 
Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie und der Deutschen 
Gesellschaft für Rheumatologie vom 4. bis 7. September 2019 tagen 
wird. Zwischenziele sind die Kinderrheumazentren in Landshut, 
Regensburg, Bamberg und Plauen.
Wie zeigt sich Rheuma bei Kindern?
   Von kindlichem Rheuma sind ungefähr 15.000 junge Patienten in 
Deutschland betroffen. Dabei ist die juvenile idiopathische Arthritis
(JIA) mit chronischen Entzündungen der Gelenke die häufigste Form. 
Die Gelenke schmerzen, sind warm oder können nur schlecht bewegt 
werden. Ähnlich wie erwachsene Rheumapatienten zeigen die betroffenen
Kinder daher möglicherweise Morgensteifigkeit, Anlaufschmerzen nach 
dem Aufstehen und längerem Sitzen oder Schonhinken. Erste Hinweise 
können jedoch auch Fieber, Hautausschläge oder Augenentzündungen 
sein, also wesentlich unspezifischer ausfallen. „Da es dazu noch 
keinen beweisenden Laborwert oder typischen Röntgenbefund zu Beginn 
der Erkrankung gibt, bedarf die Diagnosestellung einer speziellen 
klinischen Erfahrung“, so Dr. med. Joachim Peitz, Oberarzt und 
Kinderrheumatologe an der Asklepios Klinik, Sankt Augustin.
Rheumakranke Kinder brauchen umfassende Hilfe
   Wurde eine JIA erkannt, sollte der kindliche oder jugendliche 
Patient und seine Familie idealerweise von einem multidisziplinären 
Team behandelt bzw. betreut werden. Dazu gehören medikamentöse, 
krankengymnastische, physikalische und ergotherapeutische Therapien 
sowie bei Bedarf die psychosoziale Betreuung der Familie. Spezielle 
Kinderrheumaambulanzen gewährleisten oft die beste Versorgung. „Bei 
frühzeitiger optimaler Therapie kann häufig ein weitgehend 
beschwerdefreies Leben oder sogar eine Remission erzielt werden“, so 
Peitz.
   Dazu wird die zugrundeliegende rheumatische Entzündung 
medikamentös unterdrückt. Entsprechende Medikamente sind 
nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), zusätzliche Basismedikamente 
wie Methotrexat und Kortison. Seit einigen Jahren gibt es auch 
wirkungsvolle Biologika, die das Medikamentenspektrum erweitern.
Jeder kann einen Beitrag leisten
   Um den Kampf gegen Kinderrheuma zu unterstützen, hilft jede 
Spende. Ausführlichere Informationen zur Charity-Aktion finden Sie 
unter: www.ucanr4a.eu/de/bicycle
Das Spendenkonto lautet: 
Initiative für das Rheumakranke Kind 
IBAN: DE 77 8605 5592 1100 6057 34 
Stichwort: UCANR4A-PROKIND
Pressekontakt:
Kirsten Schwarz
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