Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz beschäftigt sich in seiner Anhörung am Donnerstag
mit den Folgen der Spekulationen mit landwirtschaftlichen Rohstoffen.
Die Agrarminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer
(G-20) haben sich in der vergangenen Woche auf die Installation eines
Agrar-Markt-Informationssystems (AMIS) verständigt. Dazu erklärt der
Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef
Holzenkamp:
„Die Spekulation mit Kontrakten und Futures an Warenterminbörsen
ist für deren Funktionsfähigkeit überlebenswichtig. Ohne spekulatives
Kapital an den Agrar- und Rohstoffbörsen gerät dieses für Landwirte
und Agrarhandel wichtige Absicherungsinstrument in Gefahr. Insofern
warnt die CDU/CSU hier vor einer Überreglementierung.
Dennoch gab es in den letzten Monaten extreme Preisausschläge, die
auch durch die Beteiligung von finanzstarken Investmentfonds
ausgelöst wurden. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die
Preistendenzen mit den tatsächlichen Tendenzen auf den realen Märkten
im Einklang stehen. Wir begrüßen daher die Entscheidung der
Agrarminister der G-20-Staaten, ein Agrar-Markt-Informationssystem
(AMIS) zu installieren und damit für mehr Transparenz in Bezug auf
die reale Versorgungssituation zu sorgen.
Für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion steht aber auch fest, dass
Spekulation nur auf den Märkten entstehen kann, auf denen eine Ware
in nicht ausreichender Menge zur Verfügung steht. Dies gilt auch für
viele Rohstoffe für Lebensmittel. Die Entwicklung der
landwirtschaftlichen Erzeugung hält mit dem Wachstum der
Weltbevölkerung nicht Schritt.
Die größte Aufgabe der Zukunft liegt für uns also darin, die
Produktion von Agrarrohstoffen auf den nur begrenzt verfügbaren
landwirtschaftlichen Flächen zu steigern. Dies kann nur dann
gelingen, wenn wir alle Formen des technischen Fortschritts im
Agrarbereich einbeziehen, auch neue Züchtungsmethoden.
Dies wäre auch ein Beitrag zur Verminderung der Preisausschläge
auf den Märkten für Agrarrohstoffe.
Die Forderungen der Opposition im Deutschen Bundestag zur
Regulierung der Agrarmärkte lassen vermuten, dass deren Vertreter die
Funktionsweise einer Warenterminbörse nicht verstanden haben.“
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