IFA 2012: Smart TVs im Fokus von Cyber-Kriminellen / Warum die Homecomputer des 21. Jahrhunderts zu Zielscheiben werden könnten (BILD)

IFA 2012: Smart TVs im Fokus von Cyber-Kriminellen / Warum die Homecomputer des 21. Jahrhunderts zu Zielscheiben werden könnten (BILD)

Smart TVs sind Fernseher mit einem integrierten Computer – oder
anders formuliert: Smart TVs werden oder sind zum Teil bereits die
Heimcomputer des 21. Jahrhunderts. Anwender nutzen die
internetfähigen TVs zum Surfen im Internet, installieren Apps oder
setzen die modernen Geräte dank integrierter Video-Kamera und Skype
für Video-Telefonie ein. Ebenfalls im Kommen sind kostenpflichtige
Services, wie beispielsweise Online-Videotheken. Dort kann man sich
die neuesten Spielfilme bequem per Klick als Stream ansehen. Um das
alles zu realisieren, sind die Geräte mit leistungsstarken
Prozessoren ausgestattet. Würde es Angreifern gelingen, die
internetfähigen Geräte mit Schadcode zu infizieren, würde sich das
für die Täter in mehrfacher Hinsicht lohnen: Von Datendiebstahl, über
das Ausspähen des Wohnzimmers per Smart TV Kamera, bis hin zur
Einbindung in Botnetze oder die Nutzung der geballten Rechenpower zum
Knacken von Zugangsdaten, ist alles denkbar. Nach Einschätzung von G
Data haben Smart TVs das Potential für einen neuen Schadcode-Hype.

Smart TVs erschließen kommerziellen Anbietern eine vollkommen neue
Nutzergruppe: Menschen, die zuvor keinen Computer einsetzten oder
nicht im Internet unterwegs waren, sind dank Smart TV jetzt online.
Aber auch das bisherige Nutzerverhalten der Internet-Community könnte
sich generell verändern: Wurde bisher ein Notebook oder ein Tablet-PC
zum Surfen auf der Couch eingesetzt, könnten es zukünftig Smart TVs
sein. Das Tablet oder das Smartphone wird hierbei lediglich zur
Steuerung und als komfortable Tastatur eingesetzt. Ein enormes
Kundenpotential für Shopping- Portale und für Anbieter
kostenpflichtiger Dienste, wie beispielsweise Video-on- Demand
Services. Ein Potential, das nach Einschätzung des G Data
Sicherheitsexperten Ralf Benzmüller, unweigerlich auch
Cyber-Kriminelle auf den Plan rufen wird.

„Die Grenzen zwischen Smartphone, PC und Fernseher verwischen
zunehmend. Auf Smartphones kann man fernsehen und mit dem Smart TV
kann man surfen. Internet-Fernseher bieten potentielle
Angriffsmöglichkeiten, die Malware-Autoren versuchen werden,
auszunutzen“, warnt G Data Sicherheitsexperte Ralf Benzmüller, Leiter
der G Data SecurityLabs. Sollte es den Tätern gelingen, infizierte
Apps in die Marktplätze der Hersteller einzuschleusen oder Smart TVs
per Drive-by-Downloads zu infizieren, wären die Folgen nach
Einschätzung des Experten nicht vorhersehbar. „Es wäre nicht
auszuschließen, dass heimische Fernseher in Zukunft für DDoS-Angriffe
auf Unternehmen, Industrieanlagen oder zum Knacken von Passwörtern
missbraucht werden. Nach unserer Einschätzung nutzen Cyber-Kriminelle
bereits die frei zugänglichen Software-Entwicklungs-Kits der TV
Hersteller, um Angriffsmöglichkeiten auszuloten. Wir rechnen damit,
dass in Kürze die ersten Proof-of-Concepts veröffentlicht werden.“

Warum sind Smart TVs für Angreifer interessant?

– Neue Zielgruppe: Dank Smart TVs erschließt sich den Tätern eine
völlig neue Zielgruppe: Menschen, die bisher keinen Computer im
Haushalt für das Internet nutzten, sind jetzt online. Die Zahl
der internetfähigen Geräte multipliziert sich ebenso, wie die
Online-Zeit der einzelnen Nutzer.

– Bezahldienste: Viele Smart TV-Nutzer könnten zukünftig den
Fernseher statt den Computer zum Shoppen einsetzen und diesen
auslassen. Wie bei PCs und Smartphones, sind persönliche
Zugangsdaten der Besitzer, wie Login-Daten von kostenpflichtigen
Angeboten oder von E-Mail-Konten, für Kriminelle bares Geld
wert.

– Angriff per Smart-TV: Die Grafikprozessoren in den Fernsehern
sind sehr leistungsfähig und eignen sich hervorragend zum
Brute-Forcen von Passwörtern. Ein entsprechendes Botnetz von
Fernsehern könnte die Dienstleistung „Passwörter knacken“ sehr
günstig und schnell erbringen.

– Private Daten im Visier: Viele Hersteller rüsten Geräte bereits
mit einer integrierten Kamera und Skype aus. Hier besteht die
Gefahr, ungewollt zum Medienstar zu werden, falls es den Tätern
gelingt den Fernseher unter ihre Kontrolle zu bringen. Neben dem
Verlust der Privatsphäre könnten Cyber-Kriminelle beispielsweise
Informationen über die Wohnungsausstattung anderen Kriminellen
anbieten – die Folge: Einbrecher schauen einfach vorher nach,
wie die Wohnung aussieht und ob sich ein Einbruch lohnt.

Womit müssen wir zukünftig rechnen?

„Smart-TVs sind nur ein Beispiel einer zunehmenden Verwischung der
bisherigen Geräte-Grenzen. Die Vernetzung unterschiedlichster Geräte
und deren Anbindung ans Internet bietet eine Vielzahl von Chancen –
aber zugleich auch neue Angriffsvektoren für Cyber-Kriminelle. Die
IT-Security-Industrie kann schnell auf die neuen Bedrohungen
reagieren. Vielen Nutzern von Smart TVs muss allerdings noch bewusst
werden, dass sie den gleichen Bedrohungen ausgesetzt sind, wie andere
Rechner im Internet“, prognostiziert Ralf Benzmüller, Leiter der G
Data SecurityLabs. Es bleibt somit abzuwarten, wann der erste
Schädling für Smart-TVs die Wohnzimmer erreichen wird.

G Data Software AG

Die G Data Software AG, mit Unternehmenssitz in Bochum, ist ein
innovatives und schnell expandierendes Softwarehaus mit Schwerpunkt
auf IT-Sicherheitslösungen. Als Spezialist für Internetsicherheit und
Pionier im Bereich Virenschutz entwickelte das 1985 in Bochum
gegründete Unternehmen bereits vor mehr als 20 Jahren das erste
Antiviren-Programm. G Data ist damit eines der ältesten
Security-Software-Unternehmen der Welt.

Das Produktportfolio umfasst Sicherheitslösungen für Endkunden,
den Mittelstand und für Großunternehmen. G Data Security-Lösungen
sind in weltweit mehr als 90 Ländern erhältlich.

Weitere Informationen zum Unternehmen und zu G Data
Security-Lösungen finden Sie unter www.gdata.de

Pressekontakt:
G Data Software AG
Unternehmenskommunikation

Thorsten Urbanski, Public Relations Manager, Tel. +49 (0) 234 /
9762-239,Thorsten.Urbanski@gdata.de

Kathrin Beckert, Pressereferentin, Tel. +49 (0) 234 / 9762-376,
Kathrin.Beckert@gdata.de

Königsallee 178 b
44799 Bochum, Deutschland

Weitere Informationen unter:
http://