Die Einfuhrpreise waren im Jahresdurchschnitt
2017 um 3,8 % höher als im Vorjahr (2016: – 3,1 % gegenüber 2015).
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war dies
der stärkste Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr seit 2011 (+ 6,4 %
gegenüber 2010).
Besonders die Preisentwicklung bei importierten Vorleistungsgütern
(Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder
umgewandelt werden) beeinflusste mit einem Plus von 5,1 % gegenüber
2016 die Jahresveränderungsrate der Einfuhrpreise. Die Einfuhrpreise
für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen lagen um 20,8 % über dem
Niveau von 2016. Für Nicht-Eisen-Metalle und Halbzeug daraus wurde im
Jahresdurchschnitt 11,6 % mehr bezahlt als ein Jahr zuvor. Chemische
Grundstoffe (+ 7,7 %) waren ebenfalls teurer, während sich
elektronische Bauelemente (- 1,6 %) verbilligten.
Auch die Preisveränderungen bei Energieträgern (+ 18,9 % gegenüber
2016) hatten einen wesentlichen Einfluss auf die
Jahresveränderungsrate der Einfuhrpreise. Steinkohle verteuerte sich
um 39,0 %, Rohöl um 22,8 %. Die Preise für Mineralölerzeugnisse lagen
im Durchschnitt um 20,3 % über dem Niveau von 2016, importiertes
Erdgas war um 9,3 % teurer. Der Einfuhrpreisindex ohne Energie lag im
Jahresdurchschnitt 2017 um 2,2 % über dem Stand des Vorjahres. Lässt
man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, waren die
Einfuhrpreise um 2,7 % höher als 2016.
Bei den Verbrauchsgütern mit einem Preisanstieg von 1,6 %
gegenüber 2016 waren vor allem Milch und Milcherzeugnisse (+ 15,7 %)
sowie Schweinefleisch (+ 10,3 %) teurer, während sich unter anderem
verarbeiteter Kakao (- 20,0 %) verbilligte.
Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter stiegen
gegenüber 2016 um 1,0 %. Insbesondere lebende Tiere und Erzeugnisse
tierischen Ursprungs (+ 12,1 %) waren 2017 teurer als vor einem Jahr.
Das lag unter anderem an den beträchtlich gestiegenen Preisen für
lebende Schweine (+ 16,1 %) und für Eier (+ 15,2 %). Rohkakao (- 30,5
%), Haselnüsse (- 11,4 %) und Mandeln (- 9,8 %) waren dagegen
billiger.
Die Preise für importierte Gebrauchsgüter lagen durchschnittlich
um 0,5 % unter denen des Jahres 2016.
Bei den Investitionsgütern mit einem Preisrückgang gegenüber 2016
von durchschnittlich 0,4 % waren unter anderem
Datenverarbeitungsgeräte (- 3,6 %) günstiger als vor einem Jahr.
Die Ausfuhrpreise lagen im Jahresdurchschnitt 2017 um 1,8 % über
denen des Vorjahres (2016: – 0,9 %). Dies war der größte Preisanstieg
seit 2011 (+ 3,3 % gegenüber 2010). Auch bei den Ausfuhrpreisen
beeinflusste der Preisanstieg der Vorleistungsgüter (+ 2,9 %)
maßgeblich die Jahresveränderungsrate. Der Preisanstieg exportierter
Energieprodukte (+ 13,2 %) wirkte sich wegen des geringeren
Wägungsanteils am Ausfuhrpreisindex vergleichsweise moderat aus.
Veränderungen im Dezember 2017
Im Dezember 2017 lagen die Einfuhrpreise um 1,1 % über denen von
Dezember 2016. Dies war der niedrigste Preisanstieg gegenüber dem
Vorjahresmonat seit November 2016 (+ 0,3 % gegenüber November 2015).
Im November 2017 hatte die Jahresveränderungsrate + 2,7 % betragen,
im Oktober 2016 hatte sie bei + 2,6 % gelegen. Gegenüber November
2017 stiegen die Importpreise im Dezember 2017 um 0,3 %.
Auch im Dezember 2017 hatte die Entwicklung der Vorleistungsgüter
(+ 2,6 %) den größten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem
Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat fielen die Preise geringfügig
um 0,1 %. Insbesondere importiertes Roheisen, Stahl und
Ferrolegierungen sowie Nicht-Eisen-Metalle und Halbzeug daraus
verteuerten sich gegenüber Dezember 2016, ausgenommen Nickel, das
billiger war als im Vorjahresmonat. Die Preise für elektronische
Bauelemente (- 6,4 %) und Eisenerze (- 4,5 %) lagen dagegen unter
denen des Vorjahresmonats.
Importierte Energieträger waren im Dezember 2017 um 7,9 % teurer
als im Dezember 2016 (+ 2,4 % gegenüber November 2017). Während sich
Rohöl, Erdgas und Mineralölerzeugnisse verteuerten, sanken die Preise
für Steinkohle und elektrischen Strom.
Der Einfuhrpreisindex ohne Energie war im Dezember 2017 um 0,3 %
höher als im Dezember 2016 (unverändert im Vergleich zu November
2017). Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht,
lag der Einfuhrpreisindex im Dezember 2017 um 0,4 % über dem Stand
des Vorjahres (+ 0,1 % gegenüber November 2017).
Eingeführte Gebrauchsgüter (- 2,1 %) und Verbrauchsgüter (- 0,7 %)
verbilligten sich gegenüber Dezember 2016. Investitionsgüter (- 1,2
%) waren im Vorjahresvergleich ebenfalls günstiger.
Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen um 5,7
% unter denen von Dezember 2016.
Der Index der Ausfuhrpreise lag im Dezember 2017 um 1,0 % über dem
Stand von Dezember 2016. Im November 2017 hatte die Veränderung zum
Vorjahr + 1,2 % betragen, im Oktober 2016 waren es + 1,5 % gewesen.
Gegenüber dem Vormonat November 2017 stieg der Ausfuhrpreisindex im
Dezember 2017 geringfügig um 0,1 %.
Die vollständige Pressemitteilung mit Tabellen sowie weitere
Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell
zu finden.
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