In Deutschland verbrauchte Ernährungsgüter werden überwiegend im Ausland angebaut

Um die in Deutschland im Jahr 2015 verbrauchten
Ernährungsgüter zu produzieren, wurde eine Anbaufläche (ohne
landwirtschaftliche Betriebsflächen) von gut 19,4 Millionen Hektar
benötigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der
Grünen Woche 2018 in Berlin weiter mitteilt, war das mehr als die
gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche Deutschlands von 16,7
Millionen Hektar. Nach Deutschland importierte Ernährungsgüter
belegten in den Herkunftsländern eine Fläche von 12,5 Millionen
Hektar. Somit machten die Importe 64 % der insgesamt benötigten
Flächen für den Inlandsverbrauch von Ernährungsgütern aus. Im Jahr
2008 hatte der Anteil noch bei 60 % gelegen. Dies ist das Ergebnis
einer Berechnung des Statistischen Bundesamts (Destatis) zur
Flächenbelegung von Ernährungsgütern in Verbindung mit dem
Inlandsverbrauch sowie den Importen und Exporten von Erzeugnissen
pflanzlichen und tierischen Ursprungs für den Zeitraum 2008 bis 2015.
Die Berechnung wurde im Rahmen einer Studie zur „Globalen
Umweltbelastung durch Produktion, Konsum und Importe“ vom
Umweltbundesamt gefördert.

Besonders hoher Importanteil bei pflanzlichen Erzeugnissen für
Ernährungszwecke Ein besonders hoher Importanteil des
Inlandsverbrauchs zeigt sich bei den pflanzlichen Erzeugnissen für
Ernährungszwecke (ohne Futtermittel), der im Jahr 2015 rund 81 % (7,0
Millionen Hektar) betrug. Im Jahr 2008 hatte er noch bei 73 %
gelegen. Ein großer Teil der Importe entfällt auf Genussmittel wie
Kaffee, Kakao, Nüsse, Wein und exotische Früchte. Ihr Anbau
beanspruchte im Jahr 2015 mit mehr als 2,5 Millionen Hektar gut ein
Drittel der gesamten Flächenbelegung von Importwaren pflanzlichen
Ursprungs. Genussmittel benötigen gemessen an den Mengen eine
überdurchschnittlich hohe Anbaufläche.

Bei den Produkten tierischen Ursprungs für den Inlandsverbrauch
betrug 2015 der Importanteil bei den Flächen knapp 51 % (5,5
Millionen Hektar). Der Importanteil stieg bei den Produkten
tierischen Ursprungs gegenüber 2008 (47,9 %) weniger stark an als bei
den pflanzlichen Erzeugnissen.

Der starke Anstieg der Importanteile für den Inlandsverbrauch von
Ernährungsgütern, insbesondere bei den Erzeugnissen pflanzlichen
Ursprungs, hängt zum Teil mit dem Rückgang der inländischen Flächen
zusammen, die für den Inlandsverbrauch für Ernährungszwecke zur
Verfügung stehen. Diese haben sich wegen eines hohen Anstiegs der
Flächen für den Anbau von Energiepflanzen sowie der Flächen für
Exportwaren erheblich verringert. Für Energiepflanzen wurden im Jahr
2015 fast 0,6 Millionen Hektar mehr an Fläche benötigt als im Jahr
2008. Für die Exporte betrug der Anstieg bei der inländischen Fläche
gut 0,4 Millionen Hektar. Zusammen standen damit rund 1,0 Millionen
Hektar nicht mehr für die inländische Ernährung zur Verfügung. Diese
Lücke wurde – bei einer insgesamt rückläufigen Flächenbelegung – zum
Teil durch verstärkte Importe ausgeglichen.

Der stärkste Faktor für den Anstieg der Importflächen war jedoch
nicht der Inlandsverbrauch von Ernährungsgütern, sondern der hohe
Anstieg bei den Exporten. Im Jahr 2015 wurden zur Herstellung der
Exporte insgesamt 12,0 Millionen Hektar benötigt (+ 14 % gegenüber
2008). Davon entfielen 4,8 Millionen Hektar auf den Export vorher
importierter Güter, ein Plus von 28 %.

Die vollständige Pressemitteilung mit Tabelle sowie weitere
Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell
zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:

Helmut Mayer, Telefon: +49 (0) 611 / 75 27 84,
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