„Die neue Dunkelzifferstudie zu psychischen
Erkrankungen von Bundeswehrangehörigen, die im Auslandseinsatz waren,
spricht all den glänzenden Werbebroschüren der Bundeswehr Hohn und
führt noch einmal vor Augen: Krieg macht krank, selbst wenn man ihm
scheinbar gesund entronnen ist“, kommentiert Inge Höger,
abrüstungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die neue
Dunkelzifferstudie zu Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS)
bei Bundeswehrangehörigen. Danach wird nur höchstens jede fünfte
psychische Erkrankung von Bundeswehrangehörigen nach dem Einsatz
behandelt. Höger weiter:
„An den Folgen von Kriegseinsätzen wie in Afghanistan leiden nicht
nur Bevölkerung und Umwelt in den Einsatzgebieten, sondern auch die
Soldaten und Soldatinnen und ihre Gesundheit. Das destabilisiert
Familien und stellt auch die gesamte Gesellschaft vor große
Herausforderungen. Die Regierung muss dieses Problem endlich ernst
nehmen. Die Studie muss zur Konsequenz haben, dass Union und SPD in
ihren Koalitionsgesprächen die Auslandseinsätze der Bundeswehr
grundsätzlich in Frage stellen.
Auch der Ansatz des Bundeswehrbeauftragten, Hellmut Königshaus
(FDP), geht in die völlig falsche Richtung. Er hatte angesichts der
mit 20 Prozent hohen Zahl von Bundeswehrangehörigen, die bereits vor
Beginn des Einsatzes psychisch krank sind, ein
Früherkennungsverfahren gefordert, das sicherstellt, dass nur
–gesunde– Soldatinnen und Soldaten an die Front geschickt werden.
Auch quasi –handverlesene– Soldatinnen und Soldaten sind nicht vor
den krank machenden Wirkungen des Einsatzes geschützt. Der beste
Schutz der Soldaten und Soldatinnen vor PTBS und anderen psychischen
Erkrankungen ist es, sie nicht mehr in Kriegseinsätze zu schicken.“
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