Jeder fünfte Arbeitnehmer interessiert sich nicht 
mehr für seinen Job und tut nur noch das Nötigste, so eine Schätzung 
von Personalverantwortlichen. Die Folgen der „inneren Kündigung“ sind
für Unternehmen und Angestellte gravierend: Qualitätseinbußen, 
sinkende Produktivität, steigende Fehlzeiten und Konflikte im Team 
zählen dazu. Oft geht das Nachlassen des Engagements mit seelischen 
und körperlichen Erkrankungen einher. Eine wissenschaftliche Studie 
der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) zeigt auf, was die 
Auslöser innerer Kündigung sind und was Unternehmen tun können, um 
das Engagement ihrer Mitarbeiter zu erhalten oder zurückzugewinnen. 
Für die dreiteilige Untersuchung hat die iga 381 
Personalverantwortliche von großen, mittelständischen und kleinen 
Unternehmen befragt. Beteiligt waren Organisationen der 
Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes sowie eine 
Nichtregierungsorganisation.
   Demnach führen unter anderem Schwächen im Führungsverhalten dazu, 
dass Mitarbeiter ihr Engagement verlieren und den Arbeitseinsatz auf 
ein Minimum reduzieren. Mangelnde Wertschätzung, fehlende 
Mitbestimmung und ungelöste Konflikte zählen nach Einschätzung der 
Befragten zu den wichtigsten Auslösern. Doch auch Veränderungen in 
der Organisation können innere Kündigung auslösen, insbesondere wenn 
diese Veränderungen mit Personalabbau und Arbeitsverdichtung 
einhergehen und durch lange Phasen der Unsicherheit geprägt sind. 
Dabei schätzen die befragten Personalverantwortlichen, dass 
bundesweit rund 20 Prozent der Angestellten bereits innerlich 
gekündigt haben. Interessanterweise gehen sie bei ihrem eigenen 
Unternehmen jedoch nur von lediglich zehn Prozent aus.
   Für die betroffenen Arbeitnehmer kann innere Kündigung erhebliche 
gesundheitliche Folgen haben. Die Personalverantwortlichen bestätigen
empirische Befunde, wonach es zu Depressionen, Sucht- und 
Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen kann. Darüber hinaus kann sich 
innere Kündigung einzelner Mitarbeiter negativ auf die übrige 
Belegschaft auswirken: Soziale Beziehungen verschlechtern sich, es 
kommt zu Mehrarbeit für Kollegen und Unzufriedenheit bei anderen 
Mitarbeitern.
   Die iga.Studie zeigt aber auch Erfolg versprechende Maßnahmen zum 
Erhalt des Engagements auf. Nach Einschätzung der Befragten sind vor 
allem regelmäßige Mitarbeitergespräche hilfreich. Wichtig ist dabei 
unter anderem ein hoher Gesprächsanteil der Arbeitnehmer (z. B. 80 
Prozent). Zudem sollten Führungskräfte für die Mitarbeitergespräche 
geschult werden. Auch ein betriebliches Gesundheitsmanagement kann 
nach Auffassung eines Großteils der Befragten das 
Mitarbeiterengagement fördern und erhöhen. Genannt wurden unter 
anderem Sportangebote und Gesundheitstage. Weitere Gegenmaßnahmen 
sind nach den Erfahrungen der Personalverantwortlichen: Partizipation
(z. B. durch das Einbinden in Entscheidungen) sowie ein größerer 
Handlungs- und Entscheidungsspielraum.
   Die Ergebnisse des dreiteiligen Studienprojekts „Engagement 
erhalten – innere Kündigung vermeiden“ sind im aktuellen iga.Report 
33 erschienen. Der Report enthält zudem eine Liste von 
Best-Practice-Strategien, wie das Engagement erhalten und gefördert 
werden kann sowie eine Checkliste, um innere Kündigung von 
Mitarbeitern frühzeitig zu erkennen.
   Der iga.Report 33 steht im Internet kostenlos unter 
www.iga-info.de/veroeffentlichungen/igareporte/igareport-33/ zum 
Download bereit.
Initiative Gesundheit und Arbeit
In der Initiative Gesundheit und 
Arbeit (iga) arbeiten gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung 
zusammen. Ziel der Initiative ist es, arbeitsbedingten 
Gesundheitsgefahren durch Arbeitsschutz und betriebliche 
Gesundheitsförderung vorzubeugen. iga ist eine Kooperation von BKK 
Dachverband e. V., der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung 
(DGUV), dem AOK-Bundesverband und dem Verband der Ersatzkassen e. V. 
(vdek).
Pressekontakte:
Stefan Boltz, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
Telefon: 030/288763-768, E-Mail: stefan.boltz@dguv.de
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