
Interim Management: Sprunghafter Anstieg seit 2017
Beim Interim Management übernehmen selbstständige Manager auf Zeit Führungspositionen in den Unternehmen. Weltweit gilt neben den USA vor allem der westeuropäische Raum als Haupteinsatzgebiet dieser Dienstleistung. Deutschland ist in den letzten Jahren zum Interim Management Land Nummer 1 weltweit avanciert, aber auch in Frankreich, den Niederlanden oder der Schweiz ist das Interim Management inzwischen weit verbreitet, jeweils vor allem in der Industrie. In Österreich schien sich diese positive Entwicklung vorerst nicht zu zeigen. Seit 2017, als sich nur etwa jedes zehnte Unternehmen entsprechende Einsätze vorstellen konnten, gibt es aber einen sprunghaften Anstieg. Nun ist es mehr als jedes dritte Unternehmen.
Berufsbild ändert sich rasch
Ein Hemmschuh für die Branche war lange Zeit ihre Wahrnehmung als Unternehmensfeuerwehr. Eine Untersuchung aus 2019 zeigt, dass dieses Bild, das den Managern auf Zeit in Österreich länger anhaftete als etwa im europäischen Umland, sich inzwischen aufgelöst hat. Den häufigsten Einsatz-Grund bilden auch hierzulande nun Veränderungs-Aufträge, die oft im Umfeld von Digitalisierungsvorhaben oder Marktentwicklungsprojekten angesiedelt sind. Der Maschinen- und Anlagenbau ist neben dem Sektor Automotive weiterhin die häufigste Einsatzbranche. Weitere Einsatzgebiete sind Restrukturierungen, Vakanzen bei gleichzeitiger Durchführung von Projekten und immer öfter sogar Themen wie Personal- und Führungskräfteentwicklung.
Objektivität als wichtiges Wertversprechen
Der Salzburger Interim Manager Siegfried Lettmann erklärt, dass vor allem die Objektivität der externen Führungskräfte eines der wichtigsten Assets geworden sei: „Da wir immer öfter für Veränderungen zuständig sind, und diese zu den emotionalsten Unternehmensthemen gehören, wird unsere objektive Sichtweise zu einem bedeutenden Vorteil. Wir bringen eine neutrale Sicht von außen ein und sind nicht mit der internen Politik verbandelt. Ein Interim Manager hat keine Geschichte im Unternehmen. Das kommt uns bei Transformationsvorhaben entgegen.“