IT-Manager sind die neuen Spitzenverdiener der deutschen Wirtschaft

–Capital—Gehaltsreport für Dax-, MDax-, SDax- und
TechDax-Vorstände

Berlin, 13. Februar 2018 – Die Vorstandsvorsitzenden der beiden
IT-Konzerne SAP und Software AG waren 2016 die bestbezahlten Manager
Deutschlands. Wie das Wirtschaftsmagazin –Capital– (Ausgabe 3/2018,
EVT 15. Februar) berichtet, schob sich neben SAP-Chef Bill McDermott
mit einem Vergütungspaket von 15,3 Mio. Euro auf Platz eins, ein
weiterer Vertreter der Tech-Branche nach ganz oben: Karl-Heinz
Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG, bekam mit 14,8 Mio.
Euro fast ebenso viel wie der Wettbewerber. Somit spielt der
Top-Manager der kleinen TecDax-Firma Software AG mit 900 Mio. Euro
Umsatz in der gleichen Gehaltsklasse wie der Dax-Konzern mit 22 Mrd.
Euro Umsatz.

Der 65-jährige Chef der Software AG, der im Juli sein Amt aufgeben
wird, hat mit einem Gehaltsplus von 216 Prozent den größten Sprung im
Ranking der Topverdiener gemacht. Bei ihm schlagen mehrjährige Boni
zu Buche, die er jahrelang ruhen ließ. Bislang besetzten Automanager
die Spitzenposition. Doch nach dem Abgang von Ex-VW-Chef Martin
Winterkorn, der 2015 mit 16,6 Mio. Euro noch auf Platz eins thronte,
wird zumindest sein Nachfolger Matthias Müller wohl nicht mehr in
solche Sphären vordringen. Mit 7,8 Mio. Euro wird er zwar schon auf
Platz 16 (davor Platz 38) geführt, aber das neue, vom Aufsichtsrat
eingeführte Vergütungssystem deckelt das Gehalt des
VW-Vorstandsvorsitzenden bei 10 Mio. Euro.

Das Topverdiener-Ranking, das –Capital– exklusiv zum dritten Mal
in Folge zeigt, stammt von den Vergütungsexperten der
Unternehmensberatung HKP Group, die für das Geschäftsjahr 2016 neben
den Vorstandssalären der 30 Dax-Konzerne auch die jeweils 50
Unternehmen im MDax und SDax und die 30 TecDax-Vertreter analysiert
haben. Es ist der aktuellste Überblick, da die Zahlen für 2017 erst
mit den Bilanzen in den nächsten Monaten veröffentlicht werden.

Neben dem Software AG-Chef Streibich haben sich im Ranking sieben
weitere Vorstandschefs kleinerer Unternehmen unter den Top-30
zwischen den Dax-Vertretern platziert. Darunter drei Manager, die
sich vorzeitig mit hohen Abfindungspaketen verabschiedet haben:
Ex-Stada-Chef Hartmut Retzlaff liegt mit 10,3 Mio. Euro auf Platz 6,
Rüdiger Kapitza kletterte beim Abgang vom Werkzeugmaschinenbauer DMG
Mori mit 10 Mio. Euro vom zehnten auf den siebten Platz. Matthias
Hartmann räumte den Posten beim Marktforschungsunternehmen GfK mit
5,3 Mio. Euro und verbesserte sich von Platz 73 auf 27.

Bei vielen Managern kommt in diesem Jahr die Auszahlung
sogenannter mehrjähriger Variablen zum Tragen. Mit solchen Boni soll
das Erreichen langfristiger Ziele der Manager belohnt werden. Das ist
auch bei Reiner Winkler der Fall, der seit vier Jahren an der Spitze
des Münchner Triebwerksherstellers MTU Aero Engines steht. Allein
seine mehrjährige Variable legte um 147 Prozent zu, so dass er
insgesamt mit 5,6 Mio Euro auf Platz 24 vorrückte. Mit 5,2 Mio Euro
stieg Patrick Thomas von Rang 90 auf 30, nachdem er Covestro, die
Chemietochter des Bayer-Konzerns, erfolgreich an die Börse gebracht
hatte. Covestro gehört damit zu den MDax-Unternehmen, die ihrem
Vorstandsvorsitzenden in diesem Jahr eine überdurchschnittlich hohe
Vergütung zugesprochen haben. Im Durchschnitt haben MDax-Chefs 3 Mio.
Euro (-11,9 Prozent), Dax-Chefs 7 Mio. Euro (+12,1 Prozent),
SDax-Chefs 1,6 Mio. Euro (+2,4 Prozent) bekommen. Auf 2,1 Mio. Euro
stieg die durchschnittliche Vergütung bei den TecDax-Chefs und legte
mit 44,4 Prozent am rasantesten zu.

Pressekontakt:
Jenny von Zepelin, Redaktion –Capital–
Telefon: 030/220 74-5114
E-Mail: zepelin.jenny@capital.de / ww.capital.de

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