Jahrelang wurden den IT-Abteilungen die Gelder für
Neuentwicklungen gekürzt. In diesem Jahr erhöhen Unternehmen aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz wieder die
Innovationsbudgets: Und zwar um 1,7 Prozentpunkte auf nunmehr 16,3
Prozent der Gesamtausgaben. Investiert wird vor allem in die
Entwicklung neuer Software, das zeigt die IT-Trends-Studie 2011, für
die Capgemini im Oktober 2010 die IT-Verantwortlichen von 173
Großunternehmen im deutschsprachigen Raum befragte.
Virtualisierung führt die Top-Themen-Liste der IT-Abteilungen an,
danach folgen die Integration von Standard- und
Individualanwendungen, Risikomanagement sowie Master Data und Data
Quality Management. Erst auf den hinteren Plätzen stehen
Mashup-Integration, unternehmensinterne Blogs, Social CRM, Google
Apps und unternehmensinternes Microblogging.
Web 2.0 wird wichtiger
Web 2.0-Elemente werden bei den befragten CIOs jenseits des
allgemeinen Hypes erst in den nächsten 24 Monaten an Bedeutung
gewinnen. Vor allem Social CRM, Unternehmens-Wikis, -Blogs, Rich
Internet Applications, Foren und internes Microblogging werden dann
aus Sicht der IT-Leiter wichtiger. In der Zwischenzeit wird in den
kommenden zwölf Monaten daran gearbeitet, das Nutzungserlebnis auf
Portalen sowie Web-Applikationen zu verbessern und damit den
Außenauftritt und den Kundenservice zu optimieren. Darüber hinaus
entwickeln die Befragten mit Hochdruck Applikationen für mobile
Endgeräte. „Die kreative Seite der IT war in den letzten Jahren
selten gefragt, außer im Zusammenhang mit Kostensenkungen. Im
Vordergrund standen Effizienzsteigerung, Standardisierung und
Controlling. Das ändert sich jetzt, die IT ist wieder als innovative
Kraft im Unternehmen gefordert. Dafür wurden zum ersten Mal seit
langem auch die Budgets erhöht“, kommentiert Dr. Peter Lempp,
Geschäftsführer bei Capgemini in Deutschland und einer der beiden
Studienverantwortlichen.
IT-Eigenleistung wieder gestiegen
Nachdem viele Unternehmen angesichts der Finanzkrise und der
unsicheren wirtschaftlichen Lage ihre Eigenleistung Ende 2009
drastisch gesenkt hatten, teilweise um bis zu 20 Prozentpunkte, hat
sich dieser Trend Ende 2010 wieder umgekehrt: Die Eigenleistung wurde
erhöht, wenn auch im Infrastruktur- und im Applikations-Management
nur leicht (jeweils plus zwei Prozentpunkte). Die unternehmensinterne
Softwareentwicklung zog kräftig an, sie stieg im Schnitt im Vergleich
zum Vorjahr um zehn Prozentpunkte. „In diesem Jahr geht es für die
IT-Abteilung darum, die Standardservices kostengünstig und flexibel
zu erbringen und gleichzeitig Innovationen zu entwickeln. Dabei
handelt es sich im Gegensatz zu früher nicht nur um Neuerungen für
Primärprozesse und Infrastruktur, sondern um Innovationen, auf deren
Basis Unternehmen neue Geschäftsideen entwickeln und Umsatz
generieren“, erklärt Dr. Uwe Dumslaff, Chief Technology Officer bei
Capgemini in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Outsourcing in erster Linie nach Zentraleuropa
Trotz leicht gestiegener Eigenleistung lagern Unternehmen nach wie
vor viele IT-Arbeiten aus. Der größte Teil der Aufträge (im Schnitt
65 Prozent) geht an Auftragnehmer in Zentraleuropa. Indische
Dienstleister erhalten nur etwa 15 Prozent des Gesamtvolumens,
darunter überproportional viele Softwareentwicklungsprojekte.
IT-Abteilungen von Unternehmen mittlerer Größe sind sehr innovativ
Durchschnittlich implementiert jedes Unternehmen 6,7 innovative
Software-Applikationen pro Jahr; Hardware und neue IT-Services werden
jeweils nur rund halb so häufig eingeführt. Unternehmen mit 500
Millionen bis fünf Milliarden Euro Umsatz sind in Sachen Innovation
am produktivsten, sie entwickeln insgesamt pro Jahr etwas mehr als 13
Neuerungen. Konzerne mit mehr als fünf Milliarden Euro Umsatz
schaffen lediglich etwas mehr als elf. Kleinere Unternehmen mit bis
zu 500 Millionen Euro Umsatz liegen bei der Zahl der Innovationen im
Mittelfeld, agieren damit aber in Relation zu ihren Budgets sehr
effektiv. Bei ihnen bescheinigt der IT-Leiter der Geschäftsleitung
ein gutes Technologieverständnis und behauptet von sich selbst, viel
vom Markt und vom wirtschaftlichen Umfeld zu wissen. Die Nähe von
Business und IT scheint einer der Erfolgsfaktoren für eine innovative
IT-Abteilung zu sein.
Die vollständige Studie im PDF-Format:
http://www.de.capgemini.com/ittrends
Die Vorabmeldung vom Dezember 2010 zur Situation der IT-Budgets 2011:
http://www.de.capgemini.com/news-events/news/it-trends-2011-budget/
Fotos von Uwe Dumslaff und Peter Lempp:
http://www.de.capgemini.com/presse/fotos/
Über Capgemini
Capgemini ist einer der weltweit führenden Dienstleister für
Management- und IT-Beratung, Technologie-Services sowie Outsourcing.
Das Unternehmen beschäftigt in mehr als 35 Ländern über 100.000
Mitarbeiter und erzielte 2009 einen Umsatz von 8,4 Milliarden Euro.
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