
– Leichter Umsatzrückgang auf 1.056,4 Mio. Euro (- 2,7 Prozent)
– Außerhalb Deutschlands erzielter Umsatz weiter bei 25 Prozent
– Betriebsergebnis (EBIT) liegt bei 43,7 Mio. Euro
– Eigenkapitalquote auf 16,2 Prozent erhöht (nach 15,7 Prozent im
Vorjahr)
– Investitionen in das operative Geschäft auf hohem Niveau
– Rückdeckung für die Altersversorgung der Mitarbeiter weiter
aufgestockt
Die TÜV NORD GROUP hat im vergangenen Jahr ihre gute Marktposition
im In- und Ausland behauptet und solide Geschäftszahlen vorgelegt.
Als wirtschaftlich besonders erfolgreich erwiesen sich inländische
Prüfungen und Zertifizierungen im Geschäftsbereich Industrie Service.
Die leicht gesunkenen Konzernumsätze und der Rückgang beim
Betriebsergebnis sind im Wesentlichen auf die Geschäftsbereiche
Bildung und Rohstoffe zurückzuführen. Trotz umfangreicher
Neueinstellungen (568) ist die Zahl der Vollzeitbeschäftigten im In-
und Ausland leicht auf 9.925 (2012: 10.001) gesunken. Für den
Geschäftsverlauf 2014 zeigte sich der Vorsitzende des Vorstands,
Guido Rettig, vorsichtig optimistisch.
Anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz in Hannover sagte Rettig:
„Auch wenn wir diesmal nicht ganz an die herausragenden Ergebnisse
vergangener Jahre anknüpfen, so können wir mit der Entwicklung des
Konzerns insgesamt zufrieden sein. Das inländische Industriegeschäft
mit unseren Kernkompetenzen Testing, Inspection und Certification hat
im vergangenen Jahr hervorragend abgeschnitten. Die Kennzahlen der
ersten Monate deuten außerdem auf einen guten Geschäftsverlauf 2014
hin.“
Den leichten Umsatzrückgang begründete Rettig vor allem mit der
Restrukturierung des Bildungsbereichs. Die insgesamt verhaltene
Weltwirtschaft, die konjunkturelle Schwäche in Südeuropa, das
volatile Rohstoffgeschäft sowie negative Währungseffekte trugen
ebenfalls zu diesem Ergebnis bei. Rettig: „Unsere Märkte haben sich
2013 weltweit sehr unterschiedlich entwickelt. Dennoch haben wir es
geschafft, den Anteil der außerhalb Deutschlands erbrachten
Leistungen bei 25 Prozent stabil zu halten. Wir werden den
strategischen Kurs, in dessen Mittelpunkt Wachstum,
Internationalisierung und Innovationen stehen, aktiv fortsetzen. In
unserer Branche wandeln sich die Rahmenbedingungen besonders schnell.
Deswegen bauen wir in den kommenden Jahren verstärkt auf neue
Produkte und Innovationen.“
Trotz Umsatz- und Ergebnisrückgang: Substanz des Konzerns weiter
gestärkt
Der Finanzvorstand des TÜV NORD Konzerns, Elmar Legge, sagte, der
Umsatzrückgang sei in erster Linie auf Konsolidierungsmaßnahmen im
Geschäftsbereich Bildung zurückzuführen. Dies allein habe zu einem
Umsatzentfall von 20 Mio. Euro geführt. Den Rückgang des
Betriebsergebnisses begründete Legge mit hohen Verlusten des sonst
ertragsstarken Geschäftsbereichs Rohstoffe. Als Folge weltweit
schwacher Rohstoffmärkte seien Projekte im Bereich Geosurvey und
Exploration verschoben worden. Legge betonte, ohne Währungskurs- und
Portfolioeffekte lägen die Umsatzerlöse durchaus im Rahmen der
Erwartungen. Legge: „Der Konzern hat seine solide Finanzpolitik 2013
erfolgreich fortgeführt. In der Substanz haben wir den Konzern weiter
gestärkt. Das Eigenkapital ist auf 120,5 Mio. Euro angestiegen. Die
Eigenkapitalquote betrug 16,2 Prozent nach 15,7 Prozent im Vorjahr.“
Eine besondere Herausforderung bleibt die Vorsorge für die
Pensionsverpflichtungen. Die Rückdeckung der Pensionsrückstellungen
wurde erneut um 11,7 Mio. Euro auf nunmehr 718,1 Mio. Euro erhöht.
Legge betonte, dass auch die Investitionen in das operative Geschäft
nochmals gesteigert werden konnten. Sie betrugen 36,1 Mio. Euro
(2012: 35,7 Mio. Euro).
Neues Rechenzentrum „am Netz“
Insgesamt wurden 8 Mio. Euro in den Bau des neuen Rechenzentrums
investiert. Das Gebäude zählt zu den bundesweit modernsten seiner Art
und verfügt über sehr hohe Sicherheitsstandards für Bau und
Technologie (Trusted IT Site Level 3). Die Verfügbarkeit erreicht den
Spitzenwert von 99,99 Prozent. Am Standort Hannover werden zur Zeit
alle inländischen IT-Systeme zusammengefasst, in der zweiten
Jahreshälfte 2014 beginnt die Migration internationaler TÜV
NORD-Gesellschaften. Durch die Zentralisierung werden künftig pro
Jahr mehr als 300 Tonnen CO2 eingespart. Das Rechenzentrum ist durch
Eigennutzung und die Vermietung von IT-Kapazitäten an ein
Versicherungsunternehmen bereits weitgehend ausgelastet. Die TÜV NORD
GROUP will ihre Aktivitäten in diesem Bereich in den kommenden Jahren
kontinuierlich ausbauen.
Eigene Innovationskraft mit Kooperationen weiter stärken
Durch internationale Partnerschaften mit Universitäten und
Organisationen will die TÜV NORD GROUP ihren Wissensvorsprung zum
Nutzen ihrer Kunden sichern und auf diese Weise neue Tätigkeitsfelder
erschließen. So wurde mit der Shanghai Maritime University die
gemeinsame Nutzung von Laboratorien zur Zertifizierung von Kranen und
Offshore-Anlagen vereinbart. 40.000 Handelsschiffe wickeln derzeit
bereits 90 Prozent des weltweiten Warenverkehrs ab, und die Bedeutung
großer Häfen in Logistikketten wird weiter steigen. Damit kommt
dieser Kooperation nachhaltige Bedeutung zu.
Das Jahr 2013 war geprägt von Enthüllungen über umfangreiche Späh-
und Spionagetätigkeiten in der digitalen Medien- und
Kommunikationstechnik. Die TÜV NORD-Tochter TÜViT gehört seit Jahren
zu den Spezialisten für die Abwehr von Cyberattacken auf Unternehmen.
Die Kooperation mit der hannoverschen mediaTest digital stößt die Tür
für eine neue Dimension auf. Im gemeinsamen Portal „Application
Security Center“ (ASC) finden Unternehmen sämtliche Lösungen für die
Sicherheit ihrer mobilen Endgeräte und der gesamten Enterprise
Mobility. Das bisher in Europa einzigartige Angebot richtet sich
zunächst an Unternehmen und App-Entwickler.
Maßvolle M&A-Aktivitäten
Die TÜV NORD GROUP hat auch 2013 maßvoll in Mergers und
Acquisitions investiert. Diese müssen zur strategischen Ausrichtung
des Konzerns passen und das Dienstleitungsportfolio sinnvoll
ergänzen.
Mit einer Beteiligung von 25,1 Prozent an dem niederländischen
Windenergie-Spezialisten Outsmart bietet TÜV NORD jetzt ein
komplettes Servicepaket für Windparks von der Entwicklung über den
Betrieb bis zur Instandhaltung an. Dies gilt für Anlagen an Land,
insbesondere aber auch auf dem Meer.
Mit der Akquisition des Frankfurter Unternehmens INSTA
Ingenieurtechnik erweitert TÜV NORD sein Dienstleistungsangebot für
die chemische Industrie um den Bereich Planung und Instrumentierung
in der Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (EMSR). Damit
können Kunden alle Serviceleistungen in der verfahrenstechnischen
Anlagenplanung angeboten werden. Darüber hinaus hat INSTA
Prozessleitsysteme programmiert und Software dafür entwickelt.
Guido Rettig: „Organisches Wachstum bleibt unsere Basis. Dazu
werden wir uns auch weiterhin mit geeigneten Zukäufen verstärken.
Insbesondere die Geschäftsbereiche IT und Aerospace führen dazu im
In- und Ausland intensive Gespräche.“
Prüfungen technischer Anlagen und Standards durch unabhängige
Dritte beibehalten
Guido Rettig warb eindringlich für die Beibehaltung unabhängiger
Prüfungen für technische Anlagen. „Die Sicherheit und Zuverlässigkeit
von Kraftwerken, Industrieanlagen,Tankstellen, aber auch von Aufzügen
ist für uns fast schon zur Selbstverständlichkeit geworden und hat
zum wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands in der Welt beigetragen.
Dies darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.“ Rettig
sprach sich für die Beibehaltung der wesentlichen Regelungen der
sogenannten Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) aus, die
zurzeit von der Bundesregierung novelliert wird.
So wurden bei Prüfungen allein im Jahr 2012 an insgesamt 3.000
Aufzügen gefährliche Mängel festgestellt, die zu einer sofortigen
Stilllegung der Anlage führen. Jeder zehnte wies
„sicherheitserhebliche“ Mängel auf. Bei Anlagen in
explosionsgefährdeten Bereichen wurden bei unabhängigen Prüfungen 30
Prozent Mängel festgestellt. „Unabhängige Prüfungen bieten auch in
Zukunft die Gewähr für die Sicherheit und Zuverlässigkeit technischer
Anlagen“, appellierte Rettig.
Verbesserung des Ergebnisses im Blick
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben weiter allen Grund,
mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken“, sagte Rettig abschließend.
Ziel des Vorstands sei es, die Ergebnisse in den kommenden Jahren
weiter zu verbessern. Rettig: „Unsere Kunden erwarten, dass wir
unsere Dienstleistungen in allen Teilen der Welt in gewohnter
Qualität anbieten. Deshalb entwickeln wir die internationale
Wettbewerbsfähigkeit in unseren traditionellen Kernkompetenzen
kontinuierlich weiter. Gleichzeitig setzen wir auf Innovationen. Dazu
gehören die Digitalisierung von Prüfmitteln, die Weiterentwicklung
und Flexibilisierung von Inspektionskonzepten, die aktive Beteiligung
an der Marktentwicklung der Elektromobilität, die Optimierung von
Verbundwerkstoffen zum Beispiel in der Luftfahrtindustrie und die
großen Chancen von Industrie 4.0. Hier wollen wir unseren Kunden in
der Branche die besten Lösungen anbieten.“
Über die TÜV NORD GROUP
Die TÜV NORD GROUP ist mit über 10.000 Mitarbeitern einer der
größten technischen Dienstleister. Mit ihrer Beratungs-, Service- und
Prüfkompetenz ist sie weltweit in 70 Ländern aktiv. Zu den
Geschäftsbereichen gehören Industrie Service, Mobilität, IT und
Bildung. Mit Dienstleistungen in den Bereichen Rohstoffe und
Aerospace hat der Konzern ein Alleinstellungsmerkmal in der gesamten
Branche. Leitmotiv: „Excellence for your Business“.
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