Johnson Matthey Veröffentlicht Platinum 2011 Interim Review

– FÜR DEN PLATINMARKT WIRD 2011 EIN MÄSSIGER ÜBERSCHUSS
PROGNOSTIZIERT

In der heute veröffentlichten „PLATINUM 2011 Interim Review“
(Zwischenübersicht zu Platin 2011) wird ein Anstieg der
Bruttonachfrage nach Platin im Jahr 2011 auf 251,3 Tonnen
prognostiziert. Dies käme dem Niveau von vor der Rezession nahe. Die
weiterhin starke Nachfrage wird durch einen Anstieg des Angebots und
höhere Recycling-Mengen mehr als reichlich gedeckt. Insgesamt wird
erwartet, dass der Platinmarkt das Jahr mit einem leichten Überhang
von 6,1 Tonnen abschliessen wird.

WELTWEITES ANGEBOT AN PLATIN WIRD 2011 VORAUSSICHTLICH ANSTEIGEN

Es wird erwartet, dass das weltweite Angebot an Platin in diesem
Jahr um 6 % auf 198,9 Tonnen ansteigen wird, wobei der grösste
Zuwachs nicht auf Südafrika, sondern auf andere Länder zurückzuführen
sein wird. Obwohl die Lieferungen aus Südafrika sich geringfügig auf
148,5 Tonnen erhöhen werden, wird davon ausgegangen, dass die
zugrunde liegende Produktion rückläufig sein wird. Zusätzliche
Lieferungen sind aus Nordamerika zu erwarten, da die dortigen
Produzenten nach einer Reihe von Streiks und Schliessungen wieder ihr
volles Leistungsniveau erreichen. Lieferungen aus Zimbabwe werden im
Zuge der Erschliessung neuer Kapazitäten ebenfalls zunehmen.
Russische Lieferungen werden erwartungsgemäss mit 25,7 Tonnen gleich
bleiben.

BRUTTONACHFRAGE NACH PLATIN NÄHERT SICH DEM HÖCHSTSTAND VOR DER
REZESSION AN

Die Bruttonachfrage nach Platin wird im Jahr 2011 laut der
Prognose um 2 % auf 251,3 Tonnen ansteigen. Die robuste Nachfrage
nach Platin für Autokatalysatoren und die wachsende Nachfrage für
industrielle Anwendungen wie etwa bei der Glas- und Erdölverarbeitung
dürften die Einkäufe auf ein seit 2007 nicht dagewesenes Niveau
hochtreiben, wie es vor der Weltwirtschaftskrise der Fall war.

NACHFRAGE NACH PLATIN FÜR AUTOKATALYSATOREN WIRD WEITERHIN
STEIGEN

Die Nachfrage nach Platin für Autokatalysatoren soll 2011 um 3 %
auf 98,3 Tonnen steigen, was vor allem auf die grösseren
Produktionsmengen von dieselbetriebenen, schweren Nutzfahrzeugen in
Europa und Nordamerika zurückzuführen sein wird. Die durch das
japanische Erdbeben im März 2011 verursachte Unterbrechung hemmte die
Platineinkäufe der inländischen Hersteller in Japan und andernorts.
In Europa wird davon ausgegangen, dass die Platinnachfrage trotz des
Produktionsanstiegs in der Leichtfahrzeugindustrie leicht auf 46,0
Tonnen sinken wird, da dort Platin zunehmend durch Palladium ersetzt
wird.

INDUSTRIELLE NACHFRAGE SOLL EINEN NEUEN REKORD ERREICHEN

Die Einkäufe von Platin für industrielle Anwendungen werden laut
der Prognose ein neues Rekordhoch von 61,0 Tonnen erreichen. Im
Glassektor wird die Nachfrage um 13 % auf 13,5 Tonnen steigen, da nun
Schmelzkessel aus Platinlegierungen für die Herstellung von LCD-Glas
installiert werden. Der Aufbau neuer Verarbeitungskapazitäten wird
die Platinnachfrage in der Erdölindustrie um 24 % auf 6,5 Tonnen
heben. Die Nachfrage in der Chemie- und Elektronikbranche wird
erwartungsgemäss ebenfalls stark sein.

PLATINEINKÄUFE DES SCHMUCKSEKTORS WERDEN LEICHT ANSTEIGEN

Die Bruttonachfrage nach Platin im Schmucksektor wird laut der
Prognose mit 76,7 Tonnen geringfügig höher sein als 2010. Für China
wird ein Anstieg der Bruttonachfrage nach Platinschmuck um 2 % auf
52,4 Tonnen prognostiziert. In Nordamerika und Japan bleibt die
Nachfrage nach Platin gleich stark. Es wird von einer Abschwächung
der Nachfrage in Europa ausgegangen, was auf die höheren Preise und
eine Tendenz zu persönlichen Schmuckstücken mit leichterem Gewicht
zurückzuführen ist.

NACHFRAGE NACH MATERIELLEN INVESTITIONEN BLEIBT POSITIV

Erwartungsgemäss wird die identifizierbare Nettonachfrage nach
materiellen Investitionen in Platin von Jahr zu Jahr sinken, obwohl
die Nachfrage mit 15,4 Tonnen positiv bleibt und die Einkäufe
japanischer Investoren sowie die Investitionen in börsengehandelte
Fonds (EFTs) auf Platin sich auf einem hohen Niveau halten werden.

SOLIDE NACHFRAGE NACH PLATIN TROTZ EINIGER NACHTEILIGER RISIKEN

Es sieht so aus, dass die Weltwirtschaft sich für 2012 auf einen
Zeitraum langsameren Wachstums eingestellt hat, woraus sich ein
geringerer Verbrauch von und möglicherweise eine niedrigere Nachfrage
nach Platin für industrielle Anwendungen ergibt. Trotz der
nachteiligen Risiken werden technologische Veränderungen bei der
Herstellung von Autokatalysatoren für Leichtfahrzeuge in Europa und
die Rückkehr zu vollen Produktionsleistungen in Japan zu einer
höheren Nachfrage nach Autokatalysatoren führen. Wenn sich zudem der
gegenwärtige Goldpreis hält, der momentan den Platinpreis übersteigt,
dürfte das die Platinnachfrage bei Schmuckherstellern weiter
ankurbeln. Bei erwartungsgemäss grösstenteils gleich bleibendem
Angebot wird prognostiziert, dass sich 2012 auf dem Markt erneut ein
Überhang abzeichnen wird, jedoch in einer unwesentlichen
Grössenordnung. Insgesamt geht Johnson Matthey trotz des allgemein
negativen wirtschaftlichen Ausblicks, jedoch aufgrund der stabilen
Nachfrage davon aus, dass Platin in den nächsten sechs Monaten im
Durchschnitt für 1.650 USD pro Unze gehandelt werden wird und
Höchstsätze von bis zu 1.800 USD erreichen kann. Physische Käufe
werden höchstwahrscheinlich eine Preisuntergrenze von 1.450 USD
bilden.

AM PALLADIUMMARKT WIRD 2011 VORAUSSICHTLICH AUFGRUND RUSSISCHER
LIEFERUNGEN AUS STAATSBESTÄNDEN EIN ÜBERHANG ERWARTET

Für den Palladiummarkt wird für 2011 ein Überhang von 22,6 Tonnen
prognostiziert, dies jedoch nur aufgrund der Tatsache, dass es sich
hierbei wieder um ein Jahr mit Verkäufen aus russischen
Staatsbeständen handelt. Ohne die diesjährigen Lieferungen aus
Staatsbeständen wäre der Palladiummarkt im Grunde im Gleichgewicht
mit dem Anstieg des Angebots an neu gefördertem Palladium und der
steigenden Nachfrage für Autokatalysatoren und die Industrie, die
Nachfrage in den Sektoren Investiotionen und Schmuck hätte jedoch
etwas abgenommen.

PALLADIUMANGEBOT WIRD 2011 ERWARTUNGSGEMÄSS STEIGEN

Das Angebot an frisch verarbeitetem Palladium wird 2011 den
Erwartungen nach um 5 % auf 207,5 Tonnen ansteigen. Diese Lieferungen
werden durch Verkäufe aus russischen Staatsbeständen im Umfang von
23,3 Tonnen ergänzt, wodurch sich das Gesamtangebot auf 230,8 Tonnen
erhöht. Dies entspräche in etwa dem Niveau aus dem Jahr 2010.

BRUTTONACHFRAGE NACH PALLADIUM FÜR AUTOKATALYSATOREN DÜRFTE
REKORDNIVEAU ERREICHEN

Das Wachstum der Fahrzeugproduktion in Europa und Nordamerika in
der ersten Hälfte des Jahres wird den Erwartungen gemäss im Jahr 2011
die Palladiumnachfrage für die Emissionskontrolle auf ein
historisches Hoch von 184,0 Tonnen treiben, was im Vergleich zu 2010
einem Anstieg um 6 % entspräche. Strengere Emissionsnormen, die
dieses Jahr eingeführt wurden, führten ungeachtet des langsameren
Wachstums der Automobilproduktion in China zu einer höheren Nachfrage
nach Palladium für Benzinautokatalysatoren.

INDUSTRIENACHFRAGE NACH PALLADIUM ERREICHT HÖCHSTEN STAND SEIT 6
JAHREN

Die Industrienachfrage nach Palladium wird voraussichtlich um 7 %
ansteigen und das Niveau vor der Rezession von 82,3 Tonnen erreichen.
Die Nachfrage in der Elektronikbranche wird stark bleiben, da der
Verkauf neuer Computerausrüstungen die Herstellung palladiumhaltiger
Komponenten stimuliert. Die Nachfrage nach Verarbeitungskatalysatoren
mit Palladium in der chemischen Industrie dürfte ebenfalls ansteigen,
was auf die Nachfrage in den nachgeordneten Sektoren im Verpackungs-
und Textilbereich, insbesondere in Asien, zurückzuführen ist.

NACHFRAGE NACH PALLADIUMSCHMUCK WIRD VERMUTLICH SINKEN

Die Bruttonachfrage nach Palladiumschmuck wird dieses Jahr
voraussichtlich um 8 % auf 17,0 Tonnen sinken. Höhere Preise und
niedrigere Umsatzzahlen haben einige Hersteller dazu veranlasst, die
Produktion von Palladiumschmuck in China einzustellen. E wird
erwartet, dass die Nachfrage nach Palladium in Europa stabil bleibt,
wo sich eine Nische bei Eheringen für Männer etabliert hat.

NACHFRAGE NACH INVESTITIONEN IN PALLADIUM WIRD DIESES JAHR
NEGATIV AUSFALLEN

Die Investitorenstimmung hielt sich dieses Jahr in Bezug auf
Palladium in Grenzen; im bisherigen Jahresverlauf kam es auf dem
ETF-Investitionsmarkt zu Nettoliquidierungen. Die
Nettoinvestitionsnachfrage für 2011 wird voraussichtlich um 6,7
Tonnen sinken.

PROGNOSE FÜR DEN HANDELSPREIS VON PALLADIUM LIEGT FÜR DIE
NÄCHSTEN SECHS MONATE BEI DURCHSCHNITTLICH 650 USD

Es wird davon ausgegangen, dass sich der Palladiummarkt 2012 auf
ein fundamentales Defizit zubewegt. Während des gesamten Jahres 2012
wird ein knapperes Angebot an Palladium erwartet, was auf die
geringeren Verkäufen aus russischen Staatsbeständen zurückzuführen
sein wird, die teilweise durch etwas höhere Lieferungen aus Südafrika
ausgeglichen werden. Da die Investment- und Schmuckbranche einem viel
geringeren Anteil an der Palladium-Nachfrage entsprechen als vor
2011, wird der Palladiummarkt im nächsten Jahr stärker von der
Industrie abhängig sein. Insgesamt wird erwartet, dass die Nachfrage
an den Autokatalysator- und Industriemärkten steigen wird, obwohl die
Möglichkeit weiterbesteht, dass in einigen Regionen geringere
Verbraucherausgaben sich auf den Einkauf auswirken werden. Dieses
positive Verhältnis von Angebot und Nachfrage sollte sich auf den
Palladiumpreis vorteilhaft auswirken; laut der Prognose von Johnson
Matthey wird der Handelspreis zwischen 500 USD und 800 USD pro Unze
liegen und in den nächsten sechs Monaten einen Durchschnittswert von
650 USD erreichen.

Die „Platinum 2011 Interim Review“ ist die jüngste Erhebung von
Johnson Matthey zum Platinmetallmarkt. Dieser kostenlose Bericht wird
vielfach als die vorrangige Informationsquelle für Platinmetalle
erachtet. Er kann auf der folgenden Website in Form einer
elektronischen Datei gelesen und heruntergeladen oder in gedruckter
Form von Johnson Matthey angefordert werden:

http://www.Platin.matthey.com/publications/pgmreview.html
[http://www.platinum.matthey.com/publications/pgmreview.html ]

Johnson Matthey ist die weltweit führende Autorität für den
Bereich der Produktion, Lieferung und Nutzung von Platinmetallen. Zu
den Haupttätigkeiten der Gesellschaft gehören die Herstellung von
Autokatalysatoren, Platinverarbeitungskatalysatoen und
Spezialchemikalien sowie die Raffinerie, Fabrikation und Vermarktung
von Platinmetallen.

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Jonathan Butler +44(0)7967-278024
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