Jüngste Studie von Demica belegt Wachstumstrend bei Verbriefung von Forderungen

Die Studie wurde unter den 30 größten Banken Europas* sowie einer kleineren Auswahl von in Europa tätigen Finanzinstituten mit Hauptsitz in den USA durchgeführt. 80% der Banken berichten darin von einer Zunahme des Geschäfts mit der Verbriefung von Forderungen bzw. von diesbezüglichen Kundenanfragen in den letzten 12 Monaten. Hauptursachen dieser guten Entwicklung sehen Teilnehmer einerseits im Bedarf der Unternehmen, weitere Betriebskapitalquellen zu erschließen, sowie andererseits in der Erholung der Konjunktur.

Durch strengere Eigenkapitalanforderungen der Banken steigen Kosten für traditionelle Finanzierungsmethoden. Dies zwingt viele Unternehmen, sich nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten umzusehen. Gleichzeitig mehren sich Anzeichen für einen globalen Konjunkturaufschwung und eine neuerliche Zuversicht der Anleger. Dieser Sachverhalt führt bei Firmen zu mehr Sicherheit und einem höheren Maß an Vertrauen in die Erschließung von Mitteln auf dem Kapitalmarkt durch TRS. Die Teilnehmer erwarten daher in den nächsten 12 Monaten ein weiteres Wachstum des Bereichs. Hierfür sprechen laut der Studie zudem eine verbesserte Reputation des Instruments, die positive Einstellung der Banken gegenüber Forderungsverbriefungen sowie das gewachsene Interesse von Anlegern, ihre überschüssigen Barmittel mit diesen stabilen Kurzläufern zu verwalten.
Eine hohe Nachfrage nach der Verbriefung von Forderungen wird insbesondere bei Unternehmen erwartet, die über niedrige Bonitätsbewertungen oder keinerlei Kreditrating verfügen. Denn für sie sind Bankkredite besonders teuer. Auch Unternehmen mit einem hohen Anteil an Fremdkapital treiben die Nachfrage voran. Der zunehmende Bedarf von Unternehmen an TRS geht einher mit einem steigenden Interesse der Banken an dieser Kreditform: Banken schätzen die höhere Sicherheit des Instruments und den Umstand, dass es im Gegensatz zu nicht besicherten Finanzierungsformen mit weniger Eigenkapital unterlegt werden muss. Mehr als 65 % der befragten Banken halten die Verbriefung von Forderungen daher für „sehr wichtig“. Zumal die Finanzierungsform insbesondere als nützliches Instrument zum Aufbau neuer Kundenbeziehungen sowie für das Cross-Selling-Geschäft gilt. Eine überwältigende Mehrheit der befragten Banken bekundet zudem die Absicht, ihre TRS-Sparte über die nächsten 12 bis 24 Monate weiter ausbauen zu wollen.

Verschiedene Faktoren beeinflussen die erfolgreiche Umsetzung von Verbriefungsprogrammen. Als wichtigste Voraussetzungen gelten ein „präzises Berichtswesen“ und die „Qualität des Bankpartners“. Zwei Drittel der Teilnehmer sehen in der häufigen Berichterstattung über Vermögensgegenstände die entscheidende Bedingung für den Erfolg von Verbriefungen. Denn sie beeinflusst das Management des Kreditrisikos und der operativen Abläufe in besonderem Maße. Zudem sorgt ein sorgfältiges Berichtswesen für die notwendige Transparenz der Verbriefungstransaktionen. Ein starker Bankpartner wiederum ist nötig, um stabile Liquiditätslinien bereitzustellen und ein professionelles Projektmanagement zu garantieren.

Sarah M. Gannon, Business Development Direktorin bei Demica, merkt zu der Studie an: „Mit der Verbesserung der Konjunktur eröffnen sich neue Wachstumschancen. Unternehmen ermutigt das zu zusätzlichen Investitionen. Doch für die Firmen wird es immer schwieriger, kostengünstig an Betriebskapital für die Finanzierung ihrer Vorhaben zu kommen. Insbesondere betrifft dies mittelgroße Unternehmen. Nach der Finanzkrise ist ein leichter Zugang zu billigen Geldmitteln nicht mehr möglich. Die Verbriefung von Forderungen kann Unternehmen helfen, den Wert ihrer Forderungen in frisches Kapital umzusetzen. Den Banken dagegen erlaubt das Instrument eine äußerst effiziente Nutzung ihres Kapitals. Vor diesem Hintergrund könnte sich die Verbriefung von Forderungen schon bald als ein Standardmittel bei der Finanzierung von Unternehmen etablieren. Auch in der Strategie der Banken wird das TRS-Geschäft immer bedeutender.“

* Nach Vermögen (zusammengestellt auf Datengrundlage von SNL Financial)