Der Kovorsitzende der kurdischen Partei der
Demokratischen Union (PYD) in Syrien, Saleh Muslim Mohamad, hat einen
Stopp der deutschen und europäischen Unterstützung für die Türkei
gefordert. Im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung
junge Welt (Mittwochausgabe) sagte er, insbesondere die Ergebnisse
der Luftaufklärung durch deutsche »Tornados« über Syrien dienten
Ankara für den Kampf gegen die Kurden. »Die Türken haben nach wie vor
gute Beziehungen zum Daesch (Islamischer Staat, IS), an den sie
Zieldaten weitergeben. Zum anderen nutzen sie die
Aufklärungsergebnisse für ihre eigenen Angriffe auf die kurdischen
Gebiete«, so Saleh Muslim.
Von der deutschen Bundesregierung verlangte der kurdische
Politiker, die Waffenlieferungen an die Türkei einzustellen. Zudem
solle sich Berlin dafür einsetzen, die Milliardenhilfen der EU für
Ankara zu beenden. Ansonsten drohe in der Region eine weitere
Zuspitzung, warnte der PYD-Chef. »Eine ungeschickte Bewegung und die
Situation in Syrien droht international zu eskalieren. Deutschland
kommt hier eine große Verantwortung zu.«
Am Dienstag war bekanntgeworden, dass die türkische Justiz
Haftbefehl gegen Saleh Muslim Mohamad erlassen hat.
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