junge Welt: Heiner Flassbeck warnt vor Zusammenbruch der Euro-Zone

Im Gespräch mit der Tageszeitung junge Welt warnt
Heiner Flassbeck vor einem Zusammenbruch der Euro-Zone: »Vielleicht
erleben wir das Ende schon am Montag«, erklärt der frühere
Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und Chefvolkswirt der
UNCTAD. Nach den Parlamentswahlen, die am Sonntag in Italien
stattfinden, drohe Rom eine Regierung, die sich trotz ideologischer
Meinungsverschiedenheiten zusammenraufe, »um erst mal gegen Brüssel
zu kämpfen«, sagte Flassbeck. Die deutsche Bundesregierung trage eine
Mitschuld an der Euro-Krise: »Deutschland hat in der
Euro-Währungsunion mit dem Prinzip der internen Abwertung angefangen.
Die Löhne wurden im Verhältnis zur Produktivität gesenkt«, so
Flassbeck. Damit habe Deutschland unter seinen Verhältnissen gelebt.
Nun seien die anderen Länder gezwungen, auch unter ihren
Verhältnissen zu leben. Eine Abkehr von neoliberaler Politik sei
weder in Brüssel noch in Berlin zu erkennen: »EU-Kommission und
Bundesregierung zünden Nebelkerzen. Die Bankenunion ist völlig falsch
konzipiert. Deswegen ist sie auch in Italien nicht angewendet worden,
als Institute zahlungsunfähig wurden«, so Flassbeck.

Das Gespräch mit Heiner Flassbeck erscheint am Freitag, den 2.
März, in der Tageszeitung junge Welt.

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