Die überregionale Tageszeitung junge Welt berichtet
in ihrer Mittwochausgabe exklusiv darüber, dass die Duisburger
Sanvartis GmbH und mit ihr die Unabhängige Patientenberatung
Deutschland (UPD) klammheimlich an den Pharmadienstleister Careforce
mit Sitz in Köln verkauft wurde. Die gemeinnützige UPD unterstützt in
gesetzlichem Auftrag hilfesuchende Privat- und Kassenpatienten bei
Konflikten mit Ärzten, Krankenversicherungen und Kliniken. Bis 2015
erledigte sie diese Aufgabe in gemeinsamer Trägerschaft durch den
Sozialverband VdK, die Verbraucherzentrale Bundesverband sowie den
Verbund unabhängige Patientenberatung (VuP). 2016 wurde die UPD an
die Sanvartis übertragen, die für Krankenversicherungen und
Pharmafirmen Callcenter betreibt.
Dokumente, die junge Welt vorliegen, belegen, dass der
Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mindestens
seit über drei Wochen von der jüngsten Transaktion Kenntnis hatte,
ohne darüber die Öffentlichkeit zu informieren. Womöglich wurde nicht
einmal die Bundesregierung, in Gestalt ihres Patientenbeauftragten
Ralf Brauksiepe (CDU), in Kenntnis gesetzt. Nach Informationen dieser
Zeitung laufen derzeit Abstimmungen zwischen den verantwortlichen
Stellen, wie man in der Angelegenheit weiter verfahren will. Sylvia
Gabelmann von der Bundestagsfraktion Die Linke äußerte sich in der
Sache wie folgt: »Der Fall zeigt deutlich, dass die Privatisierung
der UPD ein fataler Irrweg war und nicht dadurch besser wird, dass
man den Fehler wiederholt.«
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