Die Erwartungen und Verpflichtungen der Dienstleister einerseits und der Auftraggeber anderseits können somit vertraglich fixiert werden und ein beidseitig vereinbartes und gewünschtes Ergebnis garantieren. Längst haben sich SLAs in der Praxis etabliert und finden bei der Vertragsgestaltung in der Kontraktlogistik breite Anwendung. Die wissenschaftliche Betrachtung von SLAs in diesem Bereich steckt jedoch noch in ihren Anfängen, sodass sich Simone Rechel mit ihrer Masterarbeit zum Thema „Service Level Agreements in der Kontraktlogistik – Steigerung der Servicequalität und Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Logistik“ einer bestehenden Forschungslücke annimmt. Gut informiert stellt sie den bisherigen Forschungsstand zum Thema dar und leistet eine umfassende Einführung, die grundlegende Definitionen und Sachverhalte aus dem gewählten Themenkomplex zusammenführt.
Anders als in der bestehenden Forschungsliteratur, die in erster Linie aus Sicht der verladenden Wirtschaft argumentiert, geht Simone Rechel vom Dienstleister aus und möchte diesem Optimierungsansätze für den Umgang mit SLAs und Service Level Management (SLM) aufzeigen. Simone Rechel wählt zu diesem Zweck einen praxisnahen Zugang zum Thema und stützt ihre Ausführungen auf empirische Daten, die sie im Rahmen ihrer Forschung erhoben hat. Insgesamt wurden 65 Experten aus 46 Kontraktlogistikunternehmen befragt. Die Daten aus den ergänzend durchgeführten Interviews wurden strukturiert ausgewertet und dienen nicht zuletzt der Entwicklung von Vorschlägen für den optimierten Umgang mit SLAs in der Branche.
Gefördert von der Gimmler Logistik Stiftung gGmbH präsentiert die Diplombetriebswirtin Simone Rechel (MBA) die Ergebnisse nach den Prinzipien der wissenschaftlichen Redlichkeit und behält dabei stets die Bedürfnisse des Lesers im Blick. So bietet die Arbeit vor allem Akteuren aus dem Bereich der Logistik interessante und für die Ausgestaltung von Logistikverträgen nützliche Erklärungen und Überlegungen zur Optimierung ihres Einsatzes von SLAs. Kompakt und anwendungsorientiert wird somit das Arbeitsfeld der Service Level Agreements beschrieben und für die Praxis wissenschaftlich fundiert aufbereitet.
Die neu entstandene Schriftreihe LOGiSCIENCE® der Gimmler Stiftung, in deren Rahmen Simone Rechels Masterarbeit an der HS Ludwigshafen am Rhein publiziert wurde, legt ihren Fokus auf die Schnittstelle zwischen Logistik und Vertragsrecht. In diesem Sinne steht die Förderung von akademischen Abschlussarbeiten mit einem vertragsrechtlich relevanten Thema im Vordergrund. Die wissenschaftliche Betrachtung von Verträgen/Vertragsbestandteilen in der Logistik, gehört damit ebenso zur Zielsetzung der Schriftreihe wie die Adressierung verschiedener Akteure der Branche. Simone Rechels Arbeit ist somit ein Paradebeispiel für die aktuelle und künftige Ausrichtung der LOGiSCIENCE®-Reihe. Auch wenn der Anwendungsgedanke klar akzentuiert wird und der logistische Praktiker als primäre Zielgruppe angesprochen wird, so geschieht dies stets vor dem Hintergrund der akademischen Tradition und mithilfe einer betriebswirtschaftlichen Argumentationsweise. In diesem Sinne verbindet Simone Rechel Praxis und Theorie der Kontraktlogistik gekonnt und wegweisend.
Weitere Informationen unter:
http://http://optimus-verlag.de/Lesen_Rechel_Simone_Service_Level_Agreements_in_der_Kontraktlogistik_Band_1_Gimmler_Stiftung.html