Der Unions-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder ist 
am Freitag als erster deutscher Politiker vom neuen Papst der Kopten,
Tawadros II., in Ägypten empfangen worden. Das Gespräch bildete den 
Abschluss der dreitägigen Reise in das Land. Zu der Reise erklärt der
Fraktionsvorsitzende:
   „Die Situation in Ägypten ist weiter schwierig. Trotz der 
Bekenntnisse der Regierung und Muslimbrüder für eine offene 
Gesellschaft reisen wir mit Sorgen nach Deutschland zurück. Papst 
Tawadros II. hat uns seine Befürchtung vorgetragen, dass sich die 
Situation der Kopten in nächster Zeit weiter verschlechtern wird. Wir
werden die Entwicklung weiter aufmerksam verfolgen müssen.
   Die Regierung und die Muslimbrüder müssen der Ankündigung, dass 
sie die Freiheit der Religion weiter garantieren wollen, auch 
wirklich umsetzen. Wenn ein Mann wie der neue Papst Tawadros II. nun 
so deutliche Worte findet, muss uns allerdings alarmieren. So haben 
sich die Kopten in der Vergangenheit nicht geäußert.
   Sollte sich die Lage der Menschenrechte verschlechtern, müssen wir
das in den Kontakten zu Ägypten sofort zur Sprache bringen. Damit 
nützen wir den Kopten, aber auch anderen Teilen der Gesellschaft, die
mit der Entwicklung unzufrieden sind. Von Drohungen mit der 
Streichung von Entwicklungshilfe sollte abgesehen werden. Das würde 
nur auf die Christen in Ägypten zurückfallen und ihre Lage noch 
kritischer machen.“
   Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Johannes Singhammer, der
Volker Kauder begleitete, ergänzt: „Die Einhaltung der Menschenrechte
ist für die Union ein zentrales Anliegen. Die Verteidigung der 
Religionsfreiheit ist dabei ein zentraler Indikator, wie es um die 
Religionsfreiheit in den jeweiligen Ländern steht. Das gilt auch für 
Ägypten.“
Hintergrund:
   Kauder und Singhammer hatten am Donnerstag den stellvertretenden 
Vorsitzenden der Muslimbrüder, Essam El-Erian, den Minister für 
Rechtsangelegenheiten, Omar Salem, und abschließend Ministerpräsident
Hesham Kandil getroffen.
   Nach einem kurzen Aufenthalt auf dem Tahrir-Platz, dem Zentrum der
Revolution, machten beide Politiker einen kurzen Halt im 
Goethe-Institut in Kairo. Dort trafen sie mit einer jungen Ägypterin 
zusammen, die die Aktivisten der Revolution mit Kursen und Seminaren 
unterstützt. Die Delegation kam während des Aufenthaltes mit 
Vertretern der Opposition zusammen.
   Der Fraktionsvorsitzende reist nach zwei Aufenthalten im Jahr 2011
zum dritten Mal in dieser Legislaturperiode nach Ägypten. Neben dem 
Treffen mit koptischen Papst rundete am Freitag ein Treffen mit einer
kirchlichen sozialen Einrichtung den Besuch ab.
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