Keine Zeit für Klassenkampf / Arbeitsministerin Bas und ihre Kritiker in der Wirtschaft sollten rasch wieder auf eine Ebene kommen.

Keine Zeit für Klassenkampf / Arbeitsministerin Bas und ihre Kritiker in der Wirtschaft sollten rasch wieder auf eine Ebene kommen.
 

Dass sich die Arbeitsministerin auf dieses Niveau begibt, indem sie sich die „Herren in Maßanzügen und bequemen Sesseln“ vorknöpft, ist – auch wenn sie als SPD-Chefin vor Juso-Publikum agiert – unklug. Frauen in Führungspositionen werden immer schnell zur Zielscheibe von Verhaltenskritik. Bärbel Bas hat diesen Missstand befördert und damit auch ein Nachdenken über ihr Kernargument unterbunden: Es gibt eine Spaltung zwischen denen, die Sicherheit brauchen, und denen, die sie für verhandelbar halten. Klassenkampf-Rhetorik hatte bisher zumindest in Gewerkschaftskreisen eine Funktion wie die martialische Sprache im Fußball – kaum jemand wollte wirklich auf die Barrikaden steigen. Wenn sich aber, wie es sich verstärkt zeigt, tatsächlich ein Klassenkampf-Gefühl breit macht, das eine Wut auf alles Staatliche mit sich bringt, dann wird es gefährlich. Demokratie ist zerbrechlich.

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