In seinem jüngsten Beitrag auf www.misesde.org
vergleicht Prof. Thorsten Polleit, Präsident des Ludwig von Mises
Instituts Deutschland, die unterschiedlichen Auffassungen der
keynesianischen und der österreichischen Lehre hinsichtlich der
Fiskalpolitik. Für Keynesianer ist Fiskalpolitik immer
Konjunkturpolitik. Stillschweigend gehen sie dabei von den Annahmen
aus, dass die Marktwirtschaft grundsätzlich störanfällig ist, der
Staat nicht nur wie ein wohlmeinender Diktator handelt, sondern in
seinem Handeln auch allmächtig ist, und schließlich, dass dieses
staatliche Handeln für das Gemeinwohl förderlich ist. Austrians
lehnen alle diese Annahmen ab.
Tatsächlich können alle Argumente, die Keynesianer für die
staatliche Fiskalpolitik ins Feld führen, einer genauen Analyse nicht
standhalten. Dazu ist es eigentlich bereits ausreichend, sich vor
Augen zu führen, dass die einzige Einkommensquelle des Staates das
Einkommen seiner Bürger ist. Dieses Einkommen, welches aus
produktiven Tätigkeiten erwächst, besteuert der Staat. In der Folge
ist für Produzenten lohnender, weniger produktiv zu sein und für
Netto-Steuerempfänger ist es billiger, erst gar nicht produktiv zu
werden. Folglich wirkt Besteuerung immer wohlstandsmindernd. Auch
eine neutrale Steuer kann es nicht geben. Damit ist die Überzeugung
der Keynesianer, dass der Staat mittels der Fiskalpolitik
Konjunktursteuerung betreiben könne und auch müsse, eigentlich
widerlegt. Doch dieser Irrtum ist so tief verwurzelt, dass für ihn
viele oberflächlich betrachtet gute, tatsächlich aber haltlose und
falsche Argumente ins Feld geführt werden.
Weder gibt es ein Problem des Sparens noch rechtfertigen
öffentliche Güter staatliche Eingriffe. Keynesianer glauben, dass
Sparen die Nachfrage schwächt und so die wirtschaftliche
Gesamtleistung reduziert, schlimmstenfalls gar Rezessionen
hervorruft. Rezessionen aber sind tatsächlich eine Folge fehlerhaft
ausgerichteter Produktion. Diese muss unter Kapitaleinsatz neu oder
umgebildet werden. Hierfür sind Ersparnisse nötig. Es wird damit
offenkundig, dass es in einer Rezession der Volkswirtschaft nicht am
Konsum, sondern an Ersparnissen mangelt. Bereits die Definition, was
denn öffentliche Güter sind, ist höchst schwierig. Gemeinhin werden
sie als etwas beschrieben, das wünschenswert ist, aber vom Markt
nicht ausreichend bereitgestellt wird. Damit geht aber der erste
Fehlschluss einher: Bloß weil etwas wünschenswert ist, lässt sich
daraus nicht ableiten, dass der Staat es bereitstellen muss. So
verhält es sich mit vielen anderen Punkten. Das Problem der
Bürokratie beispielsweise, das unausweichlich mit der Fiskalpolitik
einhergeht: Bürokratie kann keine Wirtschaftlichkeitsrechnung
betreiben, wodurch unweigerlich Verluste entstehen oder die
Interventionsspirale, die notwendigerweise aus staatliche Eingriffen
erwächst: Jedem staatlichen Eingriff müssen zwangsläufig weitere
Eingriffe folgen.
Polleits Kritik der Idee der Fiskalpolitik im Keynesianismus fällt
denn auch verheerend aus: „Die Fiskalpolitik lässt sich als
Trojanisches Pferd begreifen“, stellt er fest. „Sie kommt
verheißungsvoll daher, ist aber ein Instrument, durch das
schrittweise, nach und nach, die freie Marktwirtschaft untergraben
und in ein mehr oder weniger sozialistisches Gemeinwesen
transformiert wird.“
„Keynesianer– versus –Austrians“ http://www.misesde.org/?p=12682
Pressekontakt:
Wordstatt GmbH
Dagmar Metzger
Tel: +49 89 3577579-0
Email: info@wordstatt.de