– Zahl der Start-ups steigt auf 70.000 Unternehmen (+10.000)
– Gründerinnenanteil bei Start-ups liegt im Mittel bei 19 %
– Stärkung des Interesses von Frauen an MINT-Ausbildungen
sowie Vermittlung kaufmännischer Kenntnisse bereits in der
Schule können langfristig zu mehr Start-up-Gründungen
durch Frauen führen
Die Zahl der innovations- oder wachstumsorientierten jungen Unternehmen in
Deutschland ist erneut gestiegen: Im Jahr 2018 gab es 70.000 Start-ups und damit
rund 10.000 mehr als im Jahr zuvor. Dies zeigt der neue KfW Start-up-Report, der
die Zahl und Struktur von innovations- oder wachstumsorientierten Unternehmen
untersucht, die maximal 5 Jahre alt sind. Demnach sind die typischen
Gründerinnen und Gründer von Start-ups im Vollerwerb tätig, haben ihr
Unternehmen neu gegründet, haben ein Gründungsteam oder Mitarbeiter/innen und
sind innovations- oder wachstumsorientiert.
Das jeweilige Gründungsverhalten von Männern und Frauen führt dazu, dass der
Gründerinnenanteil mit Blick auf Start-ups deutlich sinkt. Denn Frauen gründen
seltener innovations- oder wachstumsorientiert, im Vollerwerb, im Team oder mit
Mitarbeiter/innen. So liegt der Anteil von Frauen an den Existenzgründungen im
Durchschnitt der Jahre 2016-2018 bei 39 %. Der Gründerinnenanteil im
Start-up-Bestand ist mit 19 % im Durchschnitt dieser Jahre hingegen nur gut halb
so hoch.
Die Innovations- oder Wachstumsorientierung sind die beiden wesentlichen
Ansatzpunkte, um den Anteil von Start-up-Gründerinnen zu erhöhen.
Innovationsorientierte Gründungen haben häufig einen Technologiebezug. Wie
technologieaffin Gründerinnen und Gründer sind, hängt wiederum häufig relativ
stark mit ihrem Ausbildungshintergrund zusammen. Absolventinnen und Absolventen
von MINT-Studiengängen oder mit technischer Berufsausbildung sind
technologieaffiner als andere. Genau diese Ausbildungswege wählen Frauen
seltener. Auch Wachstumsorientierung ist häufig eine (Aus-) Bildungsfrage. Für
Wachstumsambitionen ist Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten notwendig. Wer an
seinen kaufmännischen Fähigkeiten zweifelt, ist deutlich seltener auf Wachstum
aus, egal ob Mann oder Frau – wobei dieser Effekt bei Frauen häufiger zum Tragen
kommt als bei Männern.
Die Chefvolkswirtin der KfW, Dr. Fritzi Köhler-Geib, kommentiert die Ergebnisse
des KfW-Start-up-Reports so: „Der Start-up-Szene in Deutschland fehlen die
Frauen. Deutschland kann es sich aber nicht leisten, auf die von ihnen
ausgehenden innovativen Impulse und wirtschaftliche Dynamik zu verzichten.
Deshalb müssen die Anstrengungen, Frauen für technische und
naturwissenschaftliche Berufswege zu gewinnen, intensiviert und Hemmnisse
abgebaut werden. Zudem sollten ökonomische Kenntnisse und Kompetenzen bereits in
der Schule vermittelt werden. Nicht zuletzt muss der Zugang von Gründerinnen zu
Wagniskapital verbessert werden, was die gesamte Start-up-Community positiv
beeinflussen würde. Denn mehr erfolgreiche Vorbilder würden weitere Frauen
ermutigen.“
Den KfW Start-up-Report 2019 finden Sie unter: http://ots.de/7Cm8dS
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