– Deutsche Unternehmen vor französischen und britischen 
     Mittelständlern
   – Positive Bewertung von Standortfaktoren und 
     Unternehmensperformance
   – Energieeffizienz als Wettbewerbsfaktor: US-Mittelstand holt auf
   Die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland sehen sich 
aktuell bestens gerüstet für den Wettbewerb mit ihrer Konkurrenz aus 
dem Ausland: Im KfW-Wettbewerbsindikator 2016 sichern sie sich nach 
Rang zwei im Jahr 2014 diesmal die Spitzenposition. Mit nur geringem 
Abstand folgen auf dem Siegertreppchen die Mittelständler aus 
Frankreich und Großbritannien. Die mittelständischen Unternehmen aus 
den Vereinigten Staaten sehen ihre Wettbewerbsfähigkeit durch 
ungünstige Standortbedingungen wie mangelnde Infrastruktur und hohe 
Bürokratie erheblich beeinträchtigt und fallen 2016 auf Platz vier 
zurück.
   Der KfW-Wettbewerbsindikator basiert auf einer Befragung von mehr 
als 2.200 Mittelständlern in zehn wichtigen Industrie- und 
Schwellenländern zu den Stärken und Schwächen ihres Unternehmens und 
ihres Standorts im Vergleich zu ihren wichtigsten internationalen 
Konkurrenten. Der Spitzenplatz des deutschen Mittelstands wird 
getragen von den weiterhin sehr guten Standortbedingungen. Kleine und
mittlere Unternehmen in anderen Volkswirtschaften fühlen sich 
deutlich stärker durch mangelnde Infrastruktur, politische 
Instabilität, Korruption oder Finanzierungsschwierigkeiten 
beeinträchtigt. Verbesserungspotenzial sehen die deutschen 
Mittelständler dennoch: Der Bürokratieabbau muss aus ihrer Sicht 
vorangetrieben werden, Steuern und Abgaben werden noch immer als zu 
hoch empfunden und der Fachkräftemangel infolge des demografischen 
Wandels macht vielen Sorgen.
   Ihre eigene Unternehmensperformance schätzen die kleinen und 
mittleren Unternehmen in Deutschland besser ein als vor zwei Jahren: 
Sie punkten weiter vor allem mit Qualität, Innovation und Service, 
haben zuletzt aber auch bei der preislichen Wettbewerbsfähigkeit 
deutlich aufgeholt. Ein wichtiger Treiber hierfür dürfte die 
Euro-Abwertung infolge der expansiven EZB-Geldpolitik sein, von der 
auch die Mittelständler anderer Länder der Eurozone wie Frankreich, 
Spanien und Italien profitieren konnten.
   „Keine Frage: Der deutsche Mittelstand steht gut da. Seine hohe 
internationale Wettbewerbsfähigkeit trägt erheblich zu Wachstum und 
Beschäftigung bei“, kommentiert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der 
KfW Bankengruppe, die Ergebnisse des aktuellen 
KfW-Wettbewerbsindikators. „Doch unsere Befragung zeigt auch: 
Ausruhen auf ihren Lorbeeren dürfen sich die Unternehmen nicht. Die 
Konkurrenz aus anderen Ländern steht in den Startlöchern, um 
Marktanteile für sich zu gewinnen.“ Positiv bewertet Zeuner die 
Entwicklung in den europäischen Nachbarländern: „Spanien und 
Frankreich haben bei der Wettbewerbsfähigkeit aufgeholt und stehen 
deutlich besser da als vor zwei Jahren. Italien kommt etwas langsamer
voran, aber die Richtung stimmt.“
   KfW Research hat die Mittelständler für den Wettbewerbsindikator 
2016 erstmals auch zu ihren Energieeffizienzmaßnahmen befragt. Laut 
KfW-Chefvolkswirt Zeuner können diese erheblich zur Stärkung der 
Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens beitragen: 
„Energieeffizienzmaßnahmen senken die Energiekosten und verringern 
die Abhängigkeit von der Energiepreisentwicklung“, so Zeuner. „Sie 
können außerdem zu schlankeren Prozessen, höherer Produktqualität und
besseren Arbeitsbedingungen beitragen – und sie wirken sich positiv 
auf das Unternehmensimage aus.“
   Wie die Untersuchung zeigt, hat das Thema international nicht bei 
allen Mittelständlern den gleichen Stellenwert. Energieeffizienz ist 
den kleinen und mittleren Unternehmen dort wichtig, wo die 
Energiekosten als sehr belastend oder die Klimaschutzbestimmungen als
besonders streng wahrgenommen werden. Lediglich in Deutschland fällt 
auf, dass ein großer Teil der Mittelständler das Thema 
Energieeffizienz für wichtig hält (88 %), sich aber gleichzeitig 
nicht mehr so stark durch Energiekosten beeinträchtigt sieht. Hierin 
zeigt sich, dass die hohen Energiepreise der Vergangenheit und die 
staatlichen Fördermaßnahmen nicht nur dazu beigetragen haben, das 
Thema Energieeffizienz fest im Bewusstsein der Unternehmen zu 
verankern. Sie haben auch dazu geführt, dass die Unternehmen ihre 
Energieeffizienz deutlich verbessert und so ihre Belastung durch 
Energiekosten begrenzt haben. Jeder vierte deutsche Mittelständler 
hat in den letzten beiden Jahren konkrete Energieeffizienzmaßnahmen 
umgesetzt, jedes sechste Unternehmen hat welche in Planung. In etwa 
gleichauf liegen die mittelständischen Unternehmen aus anderen 
Industrieländern wie Großbritannien, Italien oder Spanien. Die 
Franzosen und Japaner folgen mit geringem Abstand. An der Spitze bei 
der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen liegen derzeit die 
Mittelständler aus den Vereinigten Staaten: 29 % von ihnen waren 
zwischen 2014 und 2016 aktiv. Die Klimapolitik des US-amerikanischen 
Präsidenten zeigt offensichtlich Wirkung. Das Ausgangsniveau in den 
USA ist jedoch auch deutlich niedriger als in vielen europäischen 
Staaten, der Nachholbedarf entsprechend hoch. „Im internationalen 
Vergleich haben die deutschen Mittelständler beim Wettbewerbsfaktor 
Energieeffizienz bereits ein gutes Niveau erreicht. Aber sie müssen 
unbedingt weiter am Ball bleiben!“ sagt KfW-Chefvolkswirt Zeuner.
KfW-Wettbewerbsindikator 2016 www.kfw.de/wettbewerbsindikator
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