Kieler Nachrichten: Schockenhoff: Beziehungen Moskau-Washington auf „Tiefpunkt“

Unions-Fraktionsvize Andreas Schockenhoff sieht die
amerikanisch-russischen Beziehungen in der Krise, nachdem
US-Präsident Barack Obama ein Treffen mit Russlands Präsident
Wladimir Putin abgesagt hat. „Die amerikanische Entscheidung geht
weit über den Streit um die Auslieferung von Edward Snowden hinaus.
Sie zeigt, dass auch die amerikanisch-russischen Beziehungen auf
einem erheblichen Tiefpunkt angekommen sind“, sagte der
Christdemokrat den „Kieler Nachrichten“ (Freitag-Ausgabe). „Der
russische Präsident Putin unterliegt dem fatalen Irrglauben, er
brauche keine guten, zumindest normalen Beziehungen zu den USA und
zur EU. Aber Russland kann sein politisches und ökonomisches
Potenzial nur in einer engen Partnerschaft mit dem Westen entwickeln
und nicht in Abgrenzung.“

SPD-Außenexperte Gernot Erler sieht Obama in Zugzwang. „Obama
konnte gar nicht anders, weil er auch unter enormen innenpolitischen
Druck stand, in irgendeiner Weise auf dieses russische Verhalten im
Fall Snowden zu reagieren. Er hat das so gemacht, dass möglichst
wenig Schaden entsteht. Denn er fährt ja zum G-20-Gipfel nach St.
Petersburg.“ Auch das Außen- und Verteidigungsminister-Treffen beider
Länder in Washington sei nicht abgesagt worden. „Das verdeutlicht,
dass man um Schadensbegrenzung bemüht ist“, so Erler zu dem Blatt.

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