Anlaesslich der Globalen Konferenz zu Kinderarbeit in Den Haag erklaert die zustaendige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion Karin Roth:
Weltweit muessen 215 Millionen Kinder arbeiten, 150 Millionen von ihnen unter gefaehrlichen und ausbeuterischen Bedingungen.
Das ist ein untragbarer Zustand. Um dies zu aendern muss Deutschland Massnahmen verstaerken, die dazu beitragen, die Kinderarbeit zu stoppen. Ein wichtiger Schritt waere, bei der Vergabe von oeffentlichen Auftraegen unter anderem zur Beschaffung von Guetern fuer alle Buerger einsehbar nachzuweisen, dass die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen mit dem Verbot von Kinderarbeit eingehalten wurden.
Zehn Jahre nach der Verabschiedung muss die Internationale Konvention gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit endlich weltweit gelten. Die internationale Gemeinschaft muss den Kampf gegen die Ausbeutung von Kindern vorantreiben und dafuer sorgen, dass die 1999 verabschiedete ILO-Konvention 182 gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit endlich weltweit gilt und beachtet wird. Die Bundesregierung muss hier ihrer Vorreiterrolle unter den letzten Regierungen treu bleiben.
Zwoelf Staaten haben die Konvention noch nicht ratifiziert, viele weitere muessen die internationalen Regeln noch in nationale Gesetze umsetzen.
Millionen von Kindern arbeiten anstatt in die Schule zu gehen, weil ihre Eltern bereits nicht zur Schule gegangen sind. Auch wenn arme Eltern ahnen, wie wichtig Bildung fuer ihre Kinder ist, die Huerden fuer einen Schulbesuch sind gross: schlecht ausgebildete Lehrer, Schulgebuehren oder einfach fehlende Schulen. Also schicken arme Eltern auch ihre Kinder zur Arbeit statt in die Schule. Die Maedchen zum Beispiel auf die Baumwollfelder, wo sie in sengender Hitze, sechs Tage die Woche, bis zu 14 Stunden taeglich Baumwollsaatgut produzieren, um dann 20 Rupien (34 Cent) am Tag zu verdienen – 6 Rupien weniger als ihre Muetter, 20 Rupien weniger als ihre Vaeter.
Die oft viel zu schwere Arbeit und Misshandlungen verursachen bei vielen Kindern bleibende Schaeden an Koerper und Seele. Fuer Kinderhaendler, Fabrikbesitzer und ganze Industrien ist das Geschaeft mit Kinderarbeitern sehr lukrativ. Kinder lassen sich leicht ausbeuten, koennen sich nicht wehren und sind fast nie gewerkschaftlich organisiert. Mit der Internationalen Konferenz zu Kinderarbeit soll der Kampf gegen die Ausbeutung von Kindern vorangetrieben werden.
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