02.06.2016. Das gute, alte Lagerfeuer brennt weiter –
und es brennt wärmer denn je. Fernsehen ist in der kindlichen 
Medienwelt nach wie vor der Dreh- und Angelpunkt und gewinnt im 
fragmentierten Familienalltag sogar noch an Bedeutung. Smartphone, 
Tablet und Computer ziehen Kinder magisch an und bieten ihnen 
faszinierende Möglichkeiten. Umso stärker wird dadurch das Bedürfnis 
nach Entlastung und Ritualen. Die meist individualisierte Nutzung der
neueren Geräte, der „I-Screens“, macht den gemeinsamen 
Familien-Fernsehabend, den „We-Moment“, besonders kostbar.
   Diese Erkenntnisse kommen direkt aus den Familien. Mit einer 
neuartigen Methode haben die Forscher von Rich Harvest die 
Mediennutzung praktisch miterleben dürfen. Erstmalig haben 22 digital
ausgestattete Familien selber drei Tage lang mit Kameras 
aufgezeichnet, wie sie im Alltag Tablet, Smartphone, Computer und 
Fernsehen nutzen. Über 100 Stunden Videomaterial wurden ausgewertet. 
„Erstaunlich, wie viele Gemeinsamkeiten wir in den sehr 
unterschiedlichen Familien gefunden haben. Die Geräte haben jedes 
eine ganz bestimmte, klare Rolle bei den Kindern, egal bei welchem 
Familientyp oder in welcher Bildungsschicht.“, sagt Alissa Steierl 
von Rich Harvest. „Überrascht waren wir von der sehr prägnanten Rolle
des Fernsehens in allen Familien, die wir besucht haben.“
   Fernsehen schenkt Kindern die „We-Moments“ mit der Familie und 
dient im stressigen Alltag als Entspannungsmedium und Aufladestation 
für Körper und Geist. Kinder sind sich einig:  „Fernsehen macht 
einfach Spaß, am liebsten gemütlich auf dem Sofa oder im Bett mit 
Eltern oder Geschwistern.“
   Bei den individuellen Screens, den „I-Screens“ sieht es ganz 
anders aus. Für Kinder ist  entscheidend, dass das jeweilige Gerät 
ihr ganz bestimmtes Bedürfnis befriedigt. Das Smartphone ist die 
mediale Snackbar der Kinder. Der besondere Reiz schon für kleinere 
Kinder: gelegentliche Nutzung, kurzfristig und unterwegs zum 
Überbrücken von Wartezeiten. Breiter wird die Smartphone-Nutzung 
erst, wenn die Kinder auf die weiterführende Schule wechseln und 
steht dann neben „Entertainment-Snacking“ für Kommunikation und 
Musik. Es wird erster Ausdruck der medialen Identität.
   Beim Tablet haben schon die kleineren Kinder die ganze Welt an 
ihrer Fingerspitze. Für die Kinder hat es eine enorme 
Faszinationskraft, sie können selbständig aussuchen, was sie sehen 
und spielen möchten nutzen und dürfen es auch. Eltern sind oft 
erschreckt, wie gut die Kinder mit dem Tablet umgehen und fürchten 
die Kontrolle zu verlieren.
   Der Computer oder Laptop ist für die Kinder Spieleparadies und 
Informationsquelle gleichermaßen. Auf der einen Seite Arbeitsgerät 
für Schularbeiten oder als Lernprogramm, oft mit den Eltern zusammen 
genutzt, auf der anderen Seite dient der Computer zur Zerstreuung 
beim Spielen oder Chatten mit Freunden.
   Aber nicht alle Kinder haben immer Zugang zu dieser 
Medienvielfalt: Eltern unterscheiden sehr genau, wo ihre kleinen 
Lieblinge sich aufhalten und regulieren danach den kindlichen 
Medienkonsum: sicher muss es sein, kindgerecht und alltagstauglich.TV
ist bei den Eltern im höchsten Maße akzeptiert und wird weniger 
restriktiv reguliert als die Nutzung der mobilen Endgeräte, 
insbesondere der internetfähigen.
   Die Herausforderung für die an Kinder gerichtete 
Markenkommunikation ist es, die Werbung an die Nutzungsart der 
Endgeräte anzupassen und die Kinder in ihrer jeweiligen Stimmung 
abzuholen. Im Gegensatz zur entspannten TV-Verfassung, bei der in der
Werbung erzählte Geschichten mit echtem Spannungsbogen gut ankommen, 
sollte bei den mobilen Endgeräten auch die Werbung in Snackform 
gereicht werden: Kurz und knackig.
   Wie schwierig es ist, die Kinder Online aus mediaplanerischer 
Sicht zu erreichen, weiß auch Bianca Moeck von Crossmedia. Kinder 
zwischen 6 und 13 Jahren sind zu 64 Prozent Online unterwegs, mangels
ausreichender planerischer Quellen müssen Umfelder manuell anaylsiert
werden. Ein professionelles Know-How muss langfristig entwickelt 
werden, nicht nur bei der Planung, sondern ebenso bei der Kontrolle 
und Optimierung über den gesamten Kampagnenzeitraum hinweg.
   Diese und die weiteren Vorträge und Präsentationen der 17. 
Fachtagung Kinderwelten sind ab Dienstag, den 5. Juni 2016, auf 
www.ip.de/kinderwelten als Webcast zum Download abrufbar. Natürlich 
gibt es auch wieder alle Zahlen zur Mediennutzung.
Über die Fachtagung Kinderwelten
   SUPER RTL und sein Vermarkter IP Deutschland erforschen 
kontinuierlich die Lebenswelten von Kindern. Auf der jährlichen 
Fachtagung Kinderwelten präsentieren sie in Zusammenarbeit mit 
unabhängigen Instituten neue Grundlagenstudien und zeigen wie Werbung
kindgerecht eingesetzt werden kann. In diesem Jahr fand die 
Branchenveranstaltung für Werbungtreibende und Mediaagenturen zum 17.
Mal statt.
Pressekontakt:
Anna van den Bloock
IP Deutschland GmbH
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