Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST Dienstagmorgen 01.00 Uhr Angst in der CDU vor Rechtspopulismus Ex-Geschäftsführer Radunski: Wir brauchen Populismus-Beauftragten

Der langjährige Bundesgeschäftsführer der CDU, Peter
Radunski, hat seine Partei vor weiterer Auszehrung und dem Entstehen
einer rechtspopulistischen Partei gewarnt. „Wir verlieren immer mehr
an die Nicht-Wähler, die beileibe nicht mehr nur aus dem Prekariat
kommen“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag-Ausgabe).
„Auch die CSU deckt nicht mehr alles ab. Ich hätte Angst vor einem
Trio aus Thilo Sarrazin, Wolfgang Clement und Friedrich Merz; die
würden auf Anhieb 15 Prozent holen. Auch deshalb würde ich bei uns
einen ausdrücklich mit Populismus beauftragen. Mobilisierung ohne
Emotionen ist nicht möglich.“ Radunski lobte, Angela Merkel mache
„ihre Sache als Kanzlerin gut“. Allerdings kämen für sie „erst die
Medien und dann die Partei. Es kann im Übrigen nicht sein, dass der
gesamte kulturelle Hintergrund der CDU auf eine Person projiziert
wird. Man muss die Partei wieder zum Diskutieren bringen; das kann
sie im Moment nicht.“ Er fügte hinzu: „Im Wahlkampf 2009 haben wir
auf eine Unterforderungstaktik gesetzt; unser Ziel war, die Anhänger
der Gegenseite zu demobilisieren. Seitdem setzen wir auf eine
Verschleppungstaktik. Beides kann auf Dauer nicht gut gehen.“

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