Köln/Düsseldorf. Der Landesvorsitzende der NRW-SPD, 
Sebastian Hartmann, sieht die Situation der CDU angesichts des 
Dreikampfs um die Nachfolge für Angela Merkel an der Parteispitze 
kritisch. „Die ganze Union ist tief gespalten und inhaltlich 
orientierungslos. Das zeigt auch der monatelange offene Streit 
zwischen CDU und CSU, der im Sommer eine Regierungskrise ausgelöst 
und Deutschland gelähmt hat“, sagte Hartmann dem „Kölner 
Stadt-Anzeiger“ (Mittwochausgabe). Das Schaulaufen der Kandidaten 
nennt Hartmann einen „skurrilen Wettbewerb“. Jeden Tag würden sich 
die Bewerber aufs Neue „rechts überholen“ und mit „wirren Ideen“ um 
die Ecke kommen. Der eigentliche Verlierer des Vorgangs sei 
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet: „Er traute sich nicht, selbst 
anzutreten und muss jetzt zusehen, wie die drei Kandidaten inhaltlich
frei drehen und gesellschaftlichen Fortschritt in Frage stellen.“
   Zu Friedrich Merz erklärte der SPD-Landeschef, Deutschland brauche
keinen „Blackrock-Kanzler“: „Merz scheffelt Millionen bei einem 
multinationalen Finanzjongleur, besitzt mehrere Privatflieger und 
will den Leuten ernsthaft weismachen, er vertrete die Mittelschicht. 
Das ist unglaubwürdig.“ Auch an der CDU-Generalsekretärin lässt 
Hartmann kein gutes Haar. „Wer glaubt, mit Frau Kramp-Karrenbauer 
würde die Union nicht komplett zurück in die Vergangenheit 
katapultiert werden, irrt sich gewaltig“, erklärt der SPD-Politiker 
aus Bornheim. Die geringsten Chancen auf einen Fortbestand der großen
Koalition sieht Hartmann in dem Fall eines – wohl  unwahrscheinlichen
– Siegs des Bundesgesundheitsministers. Jens Spahn gebe „den 
deutschen Victor Orbán“ und verspreche eine Politik der Abschottung 
und Härte. „Das ist völlig inakzeptabel und wird mit der SPD niemals 
passieren“, sagt Hartmann.
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