Kölner Stadt-Anzeiger: Disziplinarverfahren gegen Solinger AfD-Landtagskandidaten Geprüft wird unter anderem, ob der Kriminalkommissar Merkel und Maas beleidigt hat

Unterschriftensammler zur Annullierung der
AfD-Kandidatenliste für die Landtagswahl in NRW haben Hälfte der
Stimmen zusammen

Köln. Gegen den Solinger Kriminalkommissar Dietmar Gedig, der am
Wochenende als Kandidat der „Alternative für Deutschland“ (AfD) für
die nordrhein-westfälische Landtagswahl im Mai 2017 gewählt wurde,
ist ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Wie der „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Dienstag-Ausgabe) berichtet, werden dem
AfD-Politiker, der auf der Nominierungsversammlung seiner Partei
Platz 28 der Landesliste erreichte, unter anderem eine mögliche
Beleidigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) zur Last gelegt. Der
AfD-Politiker hatte am Samstag in seiner Bewerbungsrede vor den
Delegierten gesagt, Merkel mit ihrer Flüchtlingspolitik sei
„kriminell und wahnsinnig“, und Maas gehöre längst „weggesperrt“. Der
Wuppertaler Polizeisprecher Detlev Brüter sagte auf Anfrage der
Zeitung, es werde jetzt nicht nur geprüft, „ob die Äußerungen einen
disziplinarrechtlichen Verstoß beinhalten, sondern auch
strafrechtliche Tatbestände wie etwa den der Beleidigung“.

Die partei-internen Kritiker des AfD-Landesvorsitzenden Marcus
Pretzell sind in ihrem Bemühen um einen Sonderparteitag unterdessen
deutlich vorangekommen, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ weiter
berichtet. „Die Hälfte der dafür notwendigen Unterschriften sind
schon da, der Rest wird sicherlich auch kein Problem werden“, sagte
Thomas Matzke, Mitglied der nationalkonservativen Strömung in der
NRW-AfD, der Zeitung. Die Unterstützer des Antrags wollen erreichen,
dass die bisherige Landesliste mit 40 Kandidaten für NRW-Wahl wegen
„gravierender Mängel“ annulliert und neu bestimmt wird. Wenn fünf
Prozent der etwa 4200 AfD-Mitglieder in NRW den Antrag
unterschreiben, muss der Parteitag genehmigt werden.

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