In Köln/Bonn soll nach den Plänen des Flughafenchefs
Johan Vanneste bald deutlich mehr Fracht umgeschlagen werden. „Die
strategische Ausrichtung des Airports hat zum Ziel, das Frachtvolumen
von 838 000 Tonnen im Jahr 2017 auf 1,5 Millionen Tonnen im Jahr 2030
zu erhöhen“, sagte Vanneste der „Kölner Stadt-Anzeiger“
(Donnerstag-Ausgabe) am Rande einer Tagung der Logistikbranche in
Köln. Ziel sei eine Erweiterung des Geschäftsmodells. Erwartet wird
vor allem ein Wachstum in der Express-Fracht. Das sind Pakete, die
binnen 24 oder 48 Stunden mit dem Flugzeug befördert werden. „Das ist
für uns eine große Motivation, weiter intensiv daran zu arbeiten, die
Lärmbelastungen für Anwohner weiter zu minimieren, etwa durch
lärmabhängige Entgelte und durch finanzielle Anreize für die
Airlines, die leises Fluggerät einsetzen“, so ein Sprecher des
Flughafens. Der Flughafen geht davon aus, dass die Zahl der Flüge
durch die Erhöhung des Frachtaufkommens nur minimal steigen werde.
Hintergrund ist, dass die Airlines immer größere Flugzeuge einsetzen
Die Fluglärmgegner sind wegen der Expansionspläne dennoch besorgt.
„Wir glauben nicht, dass eine Verdoppelung der Fracht ohne mehr Flüge
möglich ist“, sagt Petra Hemptenmacher aus dem Vorstand der
Lärmschutzgemeinschaft Köln/Bonn. Selbst wenn die Airlines größere
Flugzeuge einsetzten, werde das den Lärm in der Nachbarschaft des
Flughafens nicht reduzieren, weil größere Jets lauter seien als
kleinere. „Dass der Flughafen als Frachtdrehkreuz für die Region so
wichtig ist, ist eine Milchmädchenrechnung. Denn hier werden Waren
etwa aus Lissabon eingeflogen und nach Madrid weitertransportiert,
für regionale Produkte hat das keine Bedeutung“, sagt Hemptenmacher.
https://www.ksta.de/wirtschaft/anwohner-fuerchten-mehr-laerm-flugh
afen-koeln-bonn-will-frachtabvertigung-verdoppeln-31999666
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 2080
Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell