Der verteidigungspolitische Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, hat angesichts des jüngsten
Berichts des Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus über die Zustände
auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ und des Todes der 25-jährigen
Marine-Soldatin Sarah Lena Seele „die Frage aufgeworfen, ob dieses
tragische Unglück vermeidbar gewesen wäre – wenn man sieht, welcher
Druck auf die jungen Leute ausgeübt wurde, auf die hohen Masten zu
steigen. Hier wird es sehr, sehr ernst“, sagte er dem „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag-Ausgabe). „Das alles deckt sich in keiner
Weise mehr mit den Prinzipien der inneren Führung.“ Überdies stehe
erneut die Informationspolitik des Verteidigungsministeriums auf dem
Prüfstand. So hat Arnold nach eigenen Angaben in Sachen „Gorch Fock“
vor sechs Wochen nachgefragt. „Da wurde abgewiegelt.“ Dem
SPD-Politiker zufolge haben zwei Tage nach dem Tod der Soldatin Teile
der „Gorch Fock“-Besatzung eine Karnevalsfeier veranstaltet. „Dass
die einen trauern und die anderen feiern, zeigt ja, was in manchen
Köpfen der Stammbesatzung gelaufen ist“, erklärte er. Sarah Lena
Seele, die am 7. November 2010 aus der Takelage auf das Deck des
Schiffes fiel, hätte nach Informationen des Blattes gar auf nicht die
Masten hochklettern dürfen. Sie unterschritt mit 1 Meter 59 die dafür
vorgeschriebene Mindestgröße.
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