Kölner Stadt-Anzeiger: Immer mehr NRW-Bedienstete nehmen Sabbatjahr – Mehr als 90 Prozent Lehrer

Köln. Immer mehr nordrhein-westfälische
Landesbedienstete nehmen eine einjährige Auszeit. 4151 Beschäftigte
im öffentlichen Dienst befanden sich 2016 in einem sogenannten
Sabbatjahr, ein Jahr zuvor waren es 4075 Beamte und Angestellte
gewesen, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag-Ausgabe).
3875 Antragsteller kamen 2016 aus dem Schulbereich, das sind mehr als
90 Prozent, wie das Innenministerium auf Anfrage des
FDP-Landtagsabgeordneten Ralf Witzel mitteilte. Vor allem Lehrkräfte
im Alter ab 55 Jahren sparten ein Zeitguthaben an, um dieses kurz vor
der Pensionierung in ein Freizeitjahr umzuwandeln. Weit abgeschlagen
auf dem zweiten Platz landete die Polizei mit 133 Betroffenen,
gefolgt von 98 Bediensteten der Finanzverwaltung.

Nach dem Landesbeamtengesetz können Arbeitszeit und Bezüge für
zwei bis sechs Jahre Vollzeittätigkeit so angepasst werden, um
anschließend bis zu zwölf Monate vom Dienst freigestellt zu werden.
Landesweit wurden im vergangenen Jahr lediglich sechs Anträge
abgelehnt, fünf davon bei der Polizei. FDP-Politiker Witzel mahnte,
bei steigendem Fachkräftemangel dürfe „die Funktionsfähigkeit des
öffentlichen Dienstes“ nicht gefährdet werden. Witzel: „Wenn
Fachlehrer für den Unterricht, Steuerfahnder für Betriebsprüfungen
oder polizeiliche Spezialisten zur Gefahrenabwehr fehlen, sollten
Anträge zukünftig auch häufiger einmal abgelehnt werden.“

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